Hannover um 1650
Hannover entstand aus einer am Leineufer gelegenen, mittelalterlichen Siedlung. Hinweise auf eine Marktsiedlung an dieser Stelle gibt es bereits um das Jahr 950. Der Vicus Hanovere (vicus: Marktflecken) wird erstmals um 1150 im Hildesheimer „Miracula Sancti Bernwardi“ erwähnt. 1241 erhält Hannover das Stadtprivileg, im 14. Jahrhundert erlebte Hannover wirtschaftlich eine erste Blütezeit. Während des Dreißigjährigen Krieges machte Herzog Georg von Calenberg 1636 die gut befestigte Stadt zu seiner Residenz. Als Residenzstadt erlebte Hannover in den folgenden 80 Jahren eine erneute Blütezeit. Die Bauten dieser Epoche der Geschichte Hannovers setzten nachhaltige Akzente im Stadtbild. Nachdem Kurfürst Georg Ludwig als Georg I. 1714 den englischen Thron bestieg, löste eine zunehmend bürgerliche Gesellschaft allmählich das vom Adel geprägte gesellschaftliche Leben der Stadt ab. Bis 1837 wurden die Königreiche Großbritannien und Hannover in Personalunion regiert.
Hannover war eine autonome Stadt innerhalb des Landes Hannover. 1823 wurde sie Sitz der „Landdrostei Hannover“, aus dem später der Regierungsbezirk Hannover hervorging. 1824 wurde sie Sitz des Amtes Hannover, das durch Vereinigung des Gerichtsschulzenamtes Hannover und des Amtes Coldingen gegründet wurde. 1859 wurde das Amt Langenhagen eingegliedert.
Um 1873 überstieg die Einwohnerzahl die Grenze von 100.000. 1883 wurde Hannover eine kreisfreie Stadt und Sitz des aus dem Amt Hannover entstandenen Landkreises Hannover sowie des aus der Landdrostei Hannover hervorgegangenen Regierungsbezirks Hannover.