Hannöversch – Eine Sprachart stirbt aus

Veröffentlicht: 12. November 2012 in Geschichte & Info´s zur Stadt, HANNOVER, Stadt an der Leine
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Sprechen Hannoveraner das „beste Deutsch“?

Dieses ist ein entstandener Sprachmythos

Es gibt kein bestes Deutsch, so wie es kein Gutes und kein Schlechtes gibt. Es gibt einfach Richtiges und Falsches. Und wenn der Hannoveraner „nach Omma hin“ fährt und wenn er mal wieder „beigehen“ muss, oder wenn er in „ihn saanen Gachten“ sitzt, dann ist das für ihn genauso richtig wie der „Aschebesche“ für den rauchenden Hessen oder der ‚Oàchkatzlschwoàf für den Schwanz des bayrischen Eichhörnchens.

Es gibt einen hannoverschen Dialekt, mit festen Regeln, was Aussprache und Grammatik betrifft . Seine Ursprünge liegen im Calenberger Platt, also einer Färbung der ostfälischen Mundart als einer Bauernsprache, die sich in der Großstadt dann zu einem typischen Hannover-Slang geformt hat. Eine Sprache, die sich also einst direkt in der Stadt entwickelte. Sie entstand vor 200 bis 300 Jahren, als die Hannoveraner sich – auf der Basis des Niederdeutschen – dem Hochdeutschen zuwandten. Bei diesem verhochdeutschten Platt blieben viele niederdeutsche Einflüsse erhalten.

Theodor Lessing beschrieb um 1920 die lautlichen Eigenheiten des „raansten Deutsch“. Demnach spricht der Hannoveraner nur das kurze „a“ rein aus – etwa, wenn er „Gu’n Tach“ sagt. Das lange „a“ wird hingegen meist zum „äö“. Das „ei“ wird mit besonders weiter Mundöffnung artikuliert und verwandelt sich so in ein „aa“. Aus einem Satz wie „Bei der Leine liegt der Leinekanal“ wird dann „Ba’er Laane liecht ’er Laanekanäöl“. Man sagt den Hannoveranern auch nach, sie stolperten übern spitzen Stein. Doch das gilt nur, wenn das „s“ vor „p“ oder „t“ steht, wie bei „Frühstück“. Und es galt einst für ganz Nordwestdeutschland. Bis zum Ersten Weltkrieg war das Hannöversche in der Stadt sehr geläufig, bereits danach wurde es weniger.

Ein typischer Ausdruck:

„Krökelig“ bedeutet beispielsweise „schwächlich“, aber auch „spielerisch“. Daher ist „Krökeln“ in Hannover bis heute ein Ausdruck fürs Spielen beim Tischfußball.

Inspiriert und Auzüge aus: www.wir-sind-hannoveraner.de

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