War es ein Geheimdienst, das Militär oder nur eine Panne? Bei einer turbulenten Anhörung im „9/11“-Prozess wurde plötzlich die Mikrofonverbindung gekappt. Nicht einmal der Richter kennt den Grund.
Ein Militärrichter in Wut: James L. Pohl reagierte erkennbar verstimmt, als plötzlich die Mikrofonverbindung aus dem Gerichtssaal abriss, in dem die letzte Anhörung vor der Eröffnung des Prozesses gegen Khaled Scheich Mohammed und vier weitere mutmaßliche 9/11-Verschwörer lief.
Es müsse umgehend geprüft werden, „wer hier das Licht an- oder ausmacht“, schimpfte der Militärrichter – und gab seinen Eindruck zu erkennen, dass eine unbekannte Instanz ihm soeben ins Handwerk gepfuscht hatte. Pohl vertagte am Montagnachmittag die Sitzung im US-Stützpunkt Guantánamo Bay auf den Folgetag.
Man muss dazu wissen, dass Journalisten, Menschenrechtsorganisationen und Angehörige von Opfern des Terroranschlags vom 11. September 2001 das Verfahren nur hinter schalldichtem Glas aus einem Nebenraum verfolgen dürfen. Man kann von dort in den Gerichtssaal blicken. Aber das Tonsignal kommt mit einer Verzögerung von 40 Sekunden an.
Der Richter hat das Recht und die Möglichkeit, per Knopfdruck die Mikrofonverbindung zu kappen, wenn die Angeklagten oder deren Verteidiger Informationen offenbaren, die gegen die Geheimhaltungsvorschriften des US-Militärs verstoßen oder – aus seiner Sicht – die nationale Sicherheit gefährden.
Mit der letzten Vokabel brach der Satz ab ….
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(Quelle: www.welt.de / Ansgar Graw)