Werner Biskup ist tot. Hannover 96 würdigt seinen ehemaligen Trainer als einen Mann mit „Kultstatus“. Biskup hatte den Klub 1985 in die Bundesliga geführt.
Bei Werner Biskup war immer alles ein wenig anders. Der gebürtige Bottroper gehörte jener Generation Trainer an, die neben unbestrittenem sportliche Sachverstand auch rhetorisch ihre Arbeit salopp verkaufen konnten. So soll Biskup vor der Bundesligasaison 1985/1986, nachdem er mit Hannover 96 den Aufstieg geschafft hatte: „Wir nehmen einen Zirkel und ziehen einen Kreis von 50 Kilometern Durchmesser, mit Hannover als Mittelpunkt.“ in diesem Kreis wolle er dann nach Talenten suchen. „Das ist besser als irgendjemanden vom Bodensee zu holen.“ Trotz dieser interessanten Idee stieg Hannover gleich wieder ab.
Da Hannover 96 vor der Saison 1985/86 am Rande der Insolvenz stand und mit einen Mini-Etat in die Saison ging, galt 96 als sicherer Abstiegskandidat ins Amateurlager. Das er mit den Talenten aus der Region in die erste Bundesliga aufstieg, grenzte an ein Wunder.
Werner Biskup betreute Hannover 96 zwischen 1983 und 1985 und genießt seitdem bei den Fans „Kultstatus“.
Als aktiver Profi absolvierte Biskup insgesamt 140 Bundesliga-Partien für Fortuna Düsseldorf und den 1. FC Köln, für den er zuletzt auch als Scout arbeitete. Nach dem Ende seiner Karriere trainierte Biskup zahlreiche Vereine wie Preußen Münster, VfL Osnabrück, Hessen Kassel oder Trabzonspor in der Türkei. Seine Alkoholkrankheit, über die er auch in der Öffentlichkeit sprach, verursachte mehrere persönliche Rückschläge.
Der frühere Fußball-Profi starb nach Angaben des Vereins vorletzten Sonntag in einem Krankenhaus in Quakenbrück. Werner Biskup wurde 72 Jahre alt.
Hannover 96 kündigte an, der Familie in der Trauer und in der Zeit danach helfen zu wollen.
(Quelle: Auszüge von tagesspiegel.de, Foto: dpa)