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In dieser Woche sind viele Menschen durch Terroranschläge gestorben.

Frankreich, Nigeria und in vielen anderen Ländern unserer Welt.

Jeder hat ein Recht auf Frieden, Entfaltung & Meinungsfreiheit!

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 Der französische Filmstar Gérard Depardieu will im Streit über seine Steuermoral seine Staatsbürgerschaft aufgeben. „Ich überreiche Ihnen meinen Pass und meine Sozialversicherungskarte“, schrieb der 63-Jährige in einem offenen Brief an Regierungschef Jean-Marc Ayrault. Ayrault hatte Depardieus Steuerflucht nach Belgien als „erbärmlich“ bezeichnet. Der Brief im Wortlaut:

 Erbärmlich? Haben Sie „erbärmlich“ gesagt? Das finde ich erbärmlich. Ich wurde 1948 geboren, angefangen zu arbeiten habe ich mit 14 Jahren, als Drucker, als Verpacker, dann als Schauspieler. Ich habe immer meine Steuern und Abgaben bezahlt, egal zu welchem Satz, unter allen bisherigen Regierungen.

Zu keinem Moment bin ich meinen Verpflichtungen nicht nachgekommen. Die Historienfilme, an denen ich mitgewirkt habe, belegen meine Liebe für Frankreich und seine Geschichte.

Es gibt bekanntere Persönlichkeiten als mich, die ihre Staatsbürgerschaft abgelegt oder unser Land verlassen haben. Für mich gibt es hier leider nichts mehr zu tun, aber ich werde weiter die Franzosen lieben und dieses Publikum, mit dem ich so viele Emotionen geteilt habe! Ich verschwinde, weil Sie glauben, dass Erfolg, Kreativität, Talent, im Grunde jede Abweichung sanktioniert werden sollte.

Ich verlange gar nicht, dass ich Zustimmung bekomme, aber ich könnte doch wenigstens respektiert werden. Niemand von denen, die Frankreich verlassen haben, ist so beleidigt worden wie ich. Ich muss mich nicht rechtfertigen für die Gründe meiner Entscheidung, sie sind zahlreich und privater Natur.

Ich verschwinde, nachdem ich für das zu Ende gehende Jahr 85 Prozent Steuern auf mein Einkommen gezahlt habe. Aber ich bewahre mir den Geist jenes Frankreich, das schön war und, wie ich hoffe, bleiben wird. Ich gebe Ihnen meinen Pass zurück und meine Sozialversicherungskarte, die ich nie in Anspruch genommen habe. Wir haben nicht mehr dasselbe Vaterland, ich bin ein wahrer Europäer, ein Weltbürger, so wie es mir mein Vater immer beigebracht hat.

Was ich erbärmlich finde, ist die Versessenheit der Justiz im Falle meines Sohnes Guillaume, den die Richter, obwohl noch ein junger Bengel, zu drei Jahren Gefängnis verurteilt haben wegen zwei Gramm Heroin, während so viele andere einer Haft entgingen, obwohl sie schlimmere Sachen gemacht haben.

Ich werfe keinen Stein auf all jene, die zu viel Cholesterin haben oder Bluthochdruck, die unter Diabetes leiden oder zu viel Alkohol trinken oder auf ihrem Moped einschlafen: Ich bin einer von ihnen, wie Ihre geliebten Medien so gerne wiederholen.

Ich habe niemanden umgebracht und mir meines Wissens nichts zuschulden kommen lassen, ich habe in 45 Jahren 145 Millionen Euro an Steuern gezahlt, ich beschäftige 80 Mitarbeiter in Firmen, die ich für sie gegründet habe und die von ihnen geführt werden.

Ich bin weder zu bemitleiden noch zu rühmen, aber das Wort „erbärmlich“ lehne ich ab. Wer sind Sie, dass Sie so über mich urteilen, das frage ich Sie, Herr Ayrault, Premierminister von Herrn Hollande, ich frage Sie: Wer sind Sie? Trotz meiner Exzesse, meinem Appetit und meiner Liebe für das Leben bin ich ein freier Mensch, mein Herr, und ich werde höflich bleiben.

Quelle: www.welt.de