Sie waren beliebt, modern und anders. Nach vier Erfolgen bei Landtagswahlen ist die Piratenpartei nun in Niedersachsen abgestürzt.
Die Frage auf ein warum ist schnell gefunden.
Nach einem überdrehten Höhenflug folgt die Kollision mit der nüchternen Realität. Zudem benötigten die niedersächsischen Piraten ganze drei Aufstellungsversammlungen, um ihre Kandidaten zu bestimmen. Diese Qual verlief nicht pannenfrei. Nicht zu vergessen, die Partei, die noch immer eng mit dem Leben in Großstädten verbunden ist, musste mit wenig Geld in einem Flächenland für sich trommeln.
Und weil das noch nicht genug war, hatten die Niedersachsen gegen den eigenen Bundesvorstand zu kämpfen. Dem Piraten-Ideal getreu, stritten sich die Mitglieder über Monate transparent in aller Öffentlichkeit. Und das macht Wähler mißtrauisch.
Eine Woche vor der Wahl preschten dann der Bundesvorsitzende und sein Stellvertreter schließlich mit einer Problemanalyse vor, anstatt im Endspurt alle Aufmerksamkeit auf die beim Wähler durchaus beliebten Ziele der Partei zu lenken.
Die Quittung gestern…man dümpelte mit 2% unter „andere Parteien“ geführt rum, so etwas nennt man Schiffbruch.
