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daRUM

Veröffentlicht: 27. Februar 2017 in AKTUELLES / NEUES, einige Kauf-Empfehlungen
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​Eigentlich wollte ich den irischen Jameson Black Label Whiskey. Aber es kam mal wieder anders.

Black TearsRum, Cuba 
Cockspur 12, Barbados

Gehör gab es bereits bei den Besuchern des Bar Convent Berlin 2016, wo der Black Tears erstmals dem Publikum vorgestellt wurde. Entstanden aus dem einzigartigen kubanischen Lebensgefühl, steht der weltweit erste Spiced mit kubanischem Rum für das moderne, pulsierende Kuba. Mit Stolz wird die grüne Banderole als Zeichen der authentischen Herkunft – Kuba – getragen. Der Rum für Black Tears wird nach zwei Jahren Lagerung in weißen Eichenholzfässern mit natürlichen Essenzen von Vanille, Kaffee, Pfeffer sowie weiteren Gewürzen verfeinert und erhält so ein unverwechselbares Aroma.
Endlich dazu entschlossen :

Es ist der Cockspur, ein 12 Jahre Rum, der nur aus hochwertigem Zuckerrohr hergestellt wird. Ein umfangreiches und sorgfältiges Destillationsverfahren muss der Cockspur 12 Jahre, der Rum, hinter sich bringen, bevor er sich für lange Zeit zur Ruhe begeben darf. Ganze zwölf Jahre darf der Rum in ausgesuchten Eichenfässern auf Barbados, im schönen, sonnigen Klima reifen. Dabei entwickelt er seinen Charakter und seinen ausgezeichneten Geschmack.Wenn die Flüssigkeit des Cockspur 12 Jahre Barbados Rum, die die Farbe von Kupfer hat, in ein Glas fließt, steigen Düfte in die Nase, die sofort die Geruchssinne wecken. Duftnoten von Melasse, Süße gefolgt von Toffee und Banane erfüllen die Luft. Ein vielfältiges Aroma verbreitet sich, das dabei außergewöhnlich mild und zart wirkt. Den Geschmack, den der Cockspur 12 Jahre, ein Rum der Extraklasse, mitbringt, ist schwer und vollmundig. Geschmacksnoten von Frucht erreichen den Gaumen zuerst, bevor sie sich harmonisch mit Erde verbinden. Danach folgt eine Süße, die an Vanille und Karamell erinnert ? ein Geschmack, der nicht nur vielfältig ist, sondern auch herausfordernd. Alle Sinne werden gefordert, denn die einzelnen Geschmacksnuancen wechseln sich rasch ab.

Das kubanische Legendario Elixir de Cuba wird zu Recht als „legendäres Elixir“ bezeichnet, denn er steht für einen intensiven Genuss. Sein Aroma ist süß und fruchtig zugleich und lässt sofort an exotische Gefilde denken. Im Geschmack ist das kubanische Elixir cremiger als viele echte Rumsorten, zu dem sehr aromatisch und beständig. Das Legendario Elixir de Cuba reift nämlich sieben Jahre und wird zudem mit einem Schuss Rosinen-Likör noch etwas raffinierter gemacht. Dies verleiht ihm seine würzige Süße und seine überraschende Vollmundigkeit. Genau genommen ist er ein Rum-Likör, nicht nur weil ihm 4% zu 38% fehlen, er ist halt kein reiner Rum. Aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch…eine ganz klare Kaufempfehlung bleibt er definitiv. Wobei ich ihn nur zum pur trinken empfehlen kann. Mir würde kein Cocktail einfallen, in dem dieser Legendario punkten kann. Zum Verfeinern wiederum stellt er eine sicherlich interessante Variante dar. Vielleicht im Planter´s Punch?

Der Legendario Elixir de Cuba bringt ein vordergründig von Süße geprägtes Aroma mit. Er fühlt sich an der Nase reichhaltig und schwer an. Fruchtige sowie delikat würzige Noten schwingen mit und machen den Elixir de Cuba zu einem exotisch duftenden Fest für die Sinne. Im Geschmack präsentiert sich dieser Legendario Rum-Likör aus der Karibik erneut mit süßen Charakterzügen, die kräftig auf den Gaumen einwirken und ausgeprägter sind als bei herkömmlich gereiften Rumsorten. Dennoch erscheinen sie angenehm und manchmal sogar sanft. Der Elixir de Cuba lässt sich an Lieblichkeit kaum übertreffen.

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Hier will ich euch einen zweiten Plantation Rum näherbringen. Eine absolute Kaufempfehlung!

Dieser Rum wurde nach altem Brauch in kleinen Kupferkesseln destilliert, eine kostspielige Herstellung, die den Rum jedoch wunderbar weich macht und ihm großartige Finesse verleiht. Die Philosophie von Plantation Rum:

Die exklusiven Rums aus der Serie Plantation sind rare Schätze von unabhängigen Destillerien, die meistens in den dazugehörigen Zuckerrohrfeldern liegen und auf ihre eigene traditionelle Art produzieren. Die Brennmethoden sind je nach Plantage und Herkunftsland unterschiedlich. Die Destillation im „Brennkolben“ lässt weiche, aromatische Rums entstehen. Nach der Destillation wird Plantation Rum zur Reife in kleine Eichenholzfässer umgefüllt, in denen zuvor Bourbon, Cognac oder Sherry lagen. Ein Verfahren, das den Rums ihren ganz besonderen und einzigartigen Charakter verleiht. Diese kostbaren Rums sind nur in limitierten Mengen, abhängig vom jeweiligen Jahrgang, erhältlich.

Die Eigenschaften

  • Farbe: Gelbgold.
  • Nase: Warm, fruchtig, Noten von Vanille und Honig.
  • Geschmack: Süß, weich, schwarzer Pfeffer, dunkle Schokolade, Hauch von Vanille.
  • Abgang: Lang anhaltend.
  • Alkoholgehalt: 40%
  • Herkunft: Barbados

Der Literpreis liegt bei ca. 26-27,-€. Also ein kostengünstiger und dennoch guter Rum, der sich qualitativ nicht verstecken muss und daher ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis aufweist.

 

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Ginger Beer (Ingwerbier) ist ein bei uns eher unbekanntes, nichtalkoholisches Erfrischungsgetränk. Nicht zu verwechseln mit Ginger Ale. Der Geruch und der Geschmack sind eher ungewöhnlich. In Australien, in der Karibik, in den USA,…gehört Ginger Beer auf die Getränkekarte wie bei uns Fanta oder Sprite.

Also habe ich mich, gleich nach dem Kauf der Dose, an 2 Klassiker rangemacht. Der Geschmack bleibt eigenartig, dieses jedoch im positiven Sinne zu verstehen. Stories zu den Klassikern findet ihr weiter unten, sowie ein weiteres Rezept.

 

Diese Cocktails werden im Glas („built in glass“) zubereitet und langsam mit viel Eis kaltgerührt.

 

Moscow Mule

  • 5cl Wodka
  • 2 Limettenkeile (also eine halbe Limette) ausdrücken
  • 10cl Ingwerbier

 

Dark & Stormy (Nationalgetränk auf den Bermuda Inseln)  – Rezept aus dem Barroom München

  • 5cl Gosling´s Black Seal Rum    (warum? siehe weiter unten)
  • 2BL Puderzucker
  • 2cl Limettensaft
  • 10-12cl Ingwerbier

oder auch nur Gosling´s Black Seal Rum + Ingwerbier (Original)

 

Anekdoten zu den beiden Drinks:

Der Dark and Stormy ist einer der berühmtesten Cocktails mit Ginger Beer und wohl auch der einzige, den eine Firma als Marke eingetragen hat und daher (offiziell) immer mit Goslings Black Seal Dark Rum gemixt werden muss!! Glücklicherweiße schlägt sich der Black Seal im Dark and Stormy super, so dass man dagegen auch nichts einwenden kann. Der Dark & Stormy ist das Nationalgetränk auf den Bermudas.

Der Moscow Mule kann sich zu Recht rühmen, den Wodka nach Amerika gebracht zu haben. Nicht dass es dort vorher keinen Wodka gegeben hätte, aber abgesehen von einigen Osteuropäern, die ihn pur tranken, war er den meisten Amerikanern völlig fremd. Er hatte einen ähnlichen Ruf wie Aquavit: „interessant – aber was zum Teufel fange ich damit an?
Es war im Jahre 1941, als John G. Martin von der Heublein Company und sein Freund Jack Morgan in dessen Cock `n Bull Tavern in Los Angeles den Geniestreich vollbrachten, aus drei hoffnungslos erfolglosen Produkten ein erfolgreiches zu machen. Martin hatte 2 Jahre zuvor die Marke Smirnoff gekauft, die den Familien-Wodka des vor den Bolschewiken nach Frankreich geflohenem Vladimir Smirnov seit 1934 in Amerika produzierte. Morgan hatte Ingwerbier, das er nicht loswurde, und eine Freundin ein Kupferwarengeschäft geerbt. Vereint wurden Wodka und Ingwerbier (mit etwas Limette), ausgeschekt in Kupfertassen, plötzlich zu einem der begehrtesten Artikel, die die aufstrebende Stadt der Hollywoodstars zu bieten hatte. Während die Kupfertassen heute Sammlerwert, aber keine sonstige Bedeutung mehr haben, war dies der große Durchbruch für den Wodka: der Screwdriver wurde einer der populärsten Drinks der 50er Jahre, abgelöst vom Harvey Wallbanger Ende 60er; der Red Snapper verkörperte die Auferstehung der seit den 20ern bekannten Bloody Mary. Wodka Martini und Black Russian taten ihr übriges, dass der Wodkakonsum der USA den russischen in den Schatten stellte.

 

Anejo Highball

Dale DeGroff kreierte diesen Cocktail 2000 als Tribut an die großen Bartender Kubas – speziell Constante Ribailaqua aus der Habana’s Floridita Bar, der den berühmten Papa Doble Daiquiri für Ernest Hemingway schuf.

Rezept:

  • 4.5cl Gereifter Rum
  • 1.5cl Orange Curacao
  • 6cl Ginger Beer
  • 0.75cl Limettensaft
  • 2 Dashes Angostura Bitters

 

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Das ich über diesen Cocktail noch nichts geschrieben habe überrascht mich gerade selbst.

Für den Planter´s Punch nehme ich gerne Appleton Rum (Jamaika), den Plantation Original Dark (Trinidad), Robinson 55 (Jamaika)…oder auch mal 2 Sorten Rum. Auch ein Bacardi 8y oder Gosling´s black seal passt nach meinem Geschmack. Die Rumsorte sollte hier gereift und nicht zu schwach sein.

Meine Planter´s Variante:

6cl gereiften Rum    (oder 9cl als kräftigere Variante)
6cl Orangensaft
6cl Ananassaft
2cl Limettensaft
0,5-1,0cl Grenadine oder auch gerne Granatapfelsirup
1cl Rohrzuckersirup

Angostura Bitter oder geriebenen Muskat füge ich auf Wunsch hinzu.

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Weiteres zum Planter´s Punch:

Der Planter´s Punch stammt aus dem karibischen Raum. Ein klassischer Punch ist uns seit dem 17. Jahrhundert bekannt (nicht als Heißgetränk!) und so scheint dieser ein Vorgänger des heutigen Cocktails zu sein. Für den Planter´s Punch gibt es keine überlieferte Rezeptur. So hat der uns bekannte und heute klassische Planter´s Punch kaum etwas mit dem damaligen „Plantagen“ Punch gemeinsam. Er gleicht mittlerweile einem klassischen Tiki-Cocktail mit irreführenden Namen. Ursprünglich war der Planter´s Punch weniger fruchtig sondern kräftig…wie eine Art gestreckter Sour oder Fizz, der gleich für mehrere Personen zubereitet wurde.

Die älteste schriftliche Quelle für einen Planter’s Punch  ist die Londoner Wochenzeitschrift Fun:

“Planter′s Punch! A West Indian Recipe.
A wine-glass with lemon juice fill,
Of sugar the same glass fill twice,
Then rub them together until
The mixture looks smooth, soft, and nice.
Of rum then three wine glassfuls add,
And four of cold water please take. A
Drink then you′ll have that′s not bad–
At least, so they say in Jamaica.”

„Planter′s Punch. Ein Rezept aus der Karibik.
Füll ein Weinglas mit Zitronensaft,
mit Zucker füll dasselbe Glas zweimal,
dann misch beides bis
die Mischung glatt, geschmeidig und gut aussieht.
Füge dann drei Weingläser Rum hinzu
sowie vier mit kaltem Wasser.
Du wirst ein Getränk erhalten, das nicht schlecht ist,–
so sagt man zumindest auf Jamaika.“

– Fun Magazine, 4. September 1878, S. 102.

Das Rezept folgt damit einer bekannten Faustregel für Punch: „One of Sour, Two of Sweet, Three of Strong, Four of Weak“;  ein Teil Saures (Zitronen- oder Limettensaft), zwei Teile Süßes (Zucker), drei Teile Starkes (Rum), vier Teile Schwaches (Wasser).

Durch die Kombination mit Säften und Sirups wurde der einst starke, aromatische Punsch fruchtiger, sanfter und gefälliger und schaffte es 1934 sogar auf die Liste der „Zehn besten Cocktails“ des Esquire-Magazins.Ein Standardrezept gab es indes schon damals nicht: In The Gentleman’s Companion, dem 1939 veröffentlichten, legendären Cocktailbuch des weitgereisten Autors Charles Henry Baker, Jr., zählt dieser neben der klassischen Punch-Formel („one-two-three-four“) ganze neun weitere Rezepte für Planter’s Punch auf, die sich zum Teil deutlich unterschieden.

Im Standartwerk „Cocktailian“ sowie im „DIffordsguide“ wendet man sich den klassischen Zutaten zu. Die International Bartenders Association (IBA), ein internationaler Berufsverband für Barkeeper, hat sich für eine noch fruchtigere Variante entschieden und führt folgendes Planter’s Punch-Rezept in ihrer Liste offizieller IBA-Cocktails: 4,5 cl brauner (gereifter) Rum, 3,5 cl frisch gepresster Orangensaft, 3,5 cl frischer Ananas saft, 2 cl frisch gepresster Zitronensaft, 1 cl Grenadine und 1 cl Zuckersirup werden mit Eis im Cocktail-Shaker geschüttelt, auf frisches Eis in ein großes Glas geseiht, 3–4 Dashes (Spritzer) Angostura.

So ziemlich jeder kennt und schätzt Malibu. Malibu ist ein Kokoslikör mit Rum versetzt und weist auf eine 119 jährige Geschichte zurück. Erstmals auf Barbados produziert. Der Alkoholgehalt liegt bei 21%

Koko Kanu hingegen gehört der jüngeren Generation an. Hier handelt es sich nicht um einen wirklichen Fruchtlikör sondern um einen echten, jamaikanischen Rum aus dem Hause Appleton (J. Wray  & Nephew). Der Rum ist mit Kokosessenzen angereichert und ist mit 37,5% erheblich kräftiger und geschmacklich eindeutig fülliger als der Malibu.

Eine eindeutige Kaufempfehlung! Der Preis liegt bei ca. 16,-€

 

weitere, hervorragende und hochwertige Alternativen zu diesem Thema:

Takamaka Bay Kokos Rum: Seycellen / 25%
Belmont Estate Golden Coconut : St. Kitts / 40%   (als Estate White mit 30%)

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Jamaikaner…einfach tRaUMhaft! 🙂

Nicht komplex…gut zu mixen

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Das nicht alle langgereiften und teuren Spirituosen gut sind , habe ich in einem besonders interessanten Beispiel auf dem blog barrel-aged-thoughts.blogspot.de nachgelesen. Und was für ein Beispiel! Cadenhead´s ist ein Ínbegriff für vorzügliche Rums. Hier kam es anders.

Cadenhead’s Green Label Jamaican Rum 30 Years Old (1974 – 2013), 51,8% vol.

 
Liebe Rum Gemeinde,
 
heute gibt’s eine kleine schottische Kuriosität, einen Rum in sehr hohem Alter, der noch älter ist, als er auf dem Label zugeben darf und so zunächst für Verwirrung sorgte.
 
Cadenhead’s Green Label Jamaica Rum 30 YO
Wie kommt’s? Der heute verkostete Rum, der Cadenhead’s Green Label Jamaica Rum 30 YO, wurde 1974 destilliert, 2013 in Fassstärke abgefüllt und müsste somit ein 39 YO Rum sein. Oder doch nicht? 
Der Rum schlummerte von 1974 an für die nächsten 9 Jahre, bis 1983, zunächst im Fass. Soweit ist das nicht ungewöhnlich. Dann wurde jenes Fass aber von einem Kunden gekauft und die Flaschen wurden abgefüllt. Nachdem die Flaschen aber anscheinend nie abgeholt wurden, entschied sich Cadenhead nach einigen Monaten, den Rum wieder ins Fass zu geben, wobei hier das Ex-Fass wieder verwendet wurde. Nach schottischem Recht musste, was das offizielle Alter betrifft, allerdings wieder bei Null Jahren angefangen werden zu rechnen.
So meinen die 30 Jahre, die auf der Flasche angegeben werden, die Zeitspanne zwischen der Wiederbefüllung 1983 und dem zweiten Abfüllen 2013, das Jahr 1974 als Zeitpunkt der Destillation ist aber gleichermaßen richtig. Somit lag der Rum, mit kurzer Unterbrechung, tatsächlich insgesamt 39 (!) Jahre lang im Holzfass. Ein wirklich hohes Alter für einen Rum. Umso gespannter bin ich, was uns der Rum zu sagen hat. 

Quelle: http://www.lospiritodeitempi.it/?p=4071

Der Abfüller:

Zum schottischen Abfüller Cadenhead wurde in diversen Artikeln bereits viel geschrieben, weshalb ich an dieser Stelle nur noch einmal auf das Jahr 1842 verweisen möchte, das Gründungsjahr der Firma. Somit ist Cadenhead der älteste unabhängige Abfüller Schottlands. Spezialisiert hat sich Cadenhead auf den Handel mit Whisky und die Lagerung von Demerara Rum.

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Verkostung des Cadenhead Green Label Jamaica Rum 30 YO:

Preis: die Flasche ist bei Cadenhead’s derzeit für 115 Euro zu bekommen. 
Alter: der Rum wurde 1974 destilliert, 1983 abgefüllt, wieder ins Fass gegeben und 2013 erneut abgefüllt. Somit ist er nach schottischem Recht 30 YO, faktisch lag er aber ca. 39 Jahre im Fass.
 
Alkoholstärke: der Rum wurde in Fassstärke abgefüllt. Sie lag bei 51,8% vol.
 
Destillationsverfahren: hierzu macht Cadenhead keine Angaben auf dem Label, aber das Jahr 1974 deutet darauf hin, dass der Rum aus Long Pond stammt, welches meist mit Pot Stills destilliert, jedoch auch mind. eine Column Still besitzt. Eventuell erfahren wir bei der Verkostung ja mehr.
Farbe: tiefes, dunkles, braunes Bernstein
 
Viskosität: zunächst langsame, regelmäßige, eng verlaufende Schlieren am Glasrand und vereinzelte, zurückbleibende Tropfen, die dann in weiten Abständen ebenfalls langsam an der Glaswand herunterlaufen, lassen auf einen eher öligen, lange gelagerten Rum schließen.
 
Nase: die Nase erinnert mich zunächst stark an sehr alte Demerara Rums und wird von Holz, Rosinen, dunklem Karamell und einer schweren Süße dominiert, die hier über dem gesamten Rum liegen und es anderen Aromen, wie denen von Anis oder Kaffee, schwer machen, sich hier zu zeigen. 39 Jahre im Fass? Die Nase gibt mir wirklich keinen Grund daran zu zweifeln. Gefällt mir so zunächst gut! Alkoholische Noten erscheinen, trotz der über 50% vol., nur sehr dezent im Hintergrund. Ich erkenne hier sofort eine Verwandtschaft zum Cadenhead’s Green Label Jamaica Rum 25 YO, welcher ebenfalls 1974 destilliert, aber bereits im Jahr 2000 gebottled wurde. Dementsprechend dürfte es sich bei unserem heutigen Rum um einen CRV aus der Column Still Long Ponds handeln, einer Gattung Rum mit, für jamaicanische Verhältnisse, sehr wenig Estern. Man findet sie auf dem Markt auch relativ selten.
 
Gaumen: der erste Schluck bestätigt kurz meinen Eindruck eines Demerara Rums aus der Nase, fällt aber nicht ansatzweise so schön aus. Vor allem Holz ist am Gaumen präsent, um nicht zu sagen, ich kaue auf einem Stück Holz herum. War ich von der Nase noch recht angetan, so macht sich an dieser Stelle echte Ernüchterung breit. Dieser Rum macht keinen Spaß, denn mehr ist hier wirklich nicht! Dass die alkoholische Schärfe vorhanden, aber nicht störend ist, ist hier leider nur mehr eine Randnotiz, die unter den gegebenen Umständen keine wirkliche Rolle mehr spielt.
 
Abgang: sehr holzig, trocken und vor allem: kurz. Nicht einmal eine Minute verweilt der Rum im Mundraum, nicht ansatzweise so lang also, wie man das normal von Jamaicanern gewohnt ist. Das Wort „Bitter“ darf hier zudem doppeldeutig verstanden werden, wirklich schade!

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Fazit: Schade! „Bottled for Woodworms“ wäre eine Unterschrift, die sich beispielsweise auf dem Label finden könnte. Für alle anderen wird es in meinen Augen schwierig, mit diesem Rum warm zu werden. Wer auf sehr alte Rums steht, der könnte allerdings dennoch zufrieden sein. Die Nase gefiel mir recht gut, weswegen ich mich auch dazu entschlossen habe, ihn auch hier auf Barrel Aged Thoughts vorzustellen, Gaumen und Abgang waren aber leider enttäuschend und auch das soll anderen Genießern bei der Kaufentscheidung behilflich sein.
Ich möchte den Rum nicht komplett zerreden, aber ich habe in diesem Alter insgesamt gesehen einfach schon viel bessere Tropfen verkostet. Und auch wenn der Preis, gemessen an den Rahmenbedingungen, wirklich exzellent ist, so fällt es mir unterm Strich doch sehr, sehr schwer, nein, eigentlich ist es mir unmöglich, zu behaupten, dass er die 115 Euro inhaltlich wert ist. Mir zumindest wäre er das Geld nicht wert, da  er mich am Gaumen und im Abgang wirklich sehr enttäuscht hat und mir der CRV-Stil einmal mehr nicht zusagt. 
Für Spekulanten oder Sammler hingegen bietet der Preis durchaus eine aussichtsreiche Perspektive in puncto Wertsteigerung, denn Rums aus 1974 kommen nicht so arg oft auf den Markt und das Alter ist einfach gigantisch für eine Spirituose. Ich kenne auch nicht viele Rums, die älter sind. Noch dazu wird die Auflage dieses Rums nicht sehr hoch sein. Die Aufmachung ist wertig und der Name Cadenhead gehört zu den renommiertesten im Bereich der unabhängigen Abfüller. Hier könnte was gehen.
 
Ein Lesebesuch auf  barrel-aged-thoughts.blogspot.de/ lohnt sich immer, da hier auch ein wahrer Fachmann hintersteckt. Danke Flo 🙂

Leute…wenn ihr mich bisher auf Bacardi angesprochen habt, habe ich euch freundlicherweise diesen als aromatisierte Putzmittel für die Toilette empfohlen. Nun muss ich zumindest eine kleine Korrektur vornehmen. Sicher, Bacardi superior (white), black und oakheart sind nach wie vor großer Mist im Discounter. Der 8-jährige Bacardi ist da eine Ausnahme. Den kann man sich wirklich bedenkenlos für die Bar anschaffen. Der Preis liegt bei ca. 20,-€

Bacardi 8 Años ist ein mindestens acht Jahre alter Rum, der in sorgfältig ausgewählten Weisseichen-Holzfässern heranreift und dadurch seine Ausgewogenheit und Finesse erreicht. Das Bukett dieses Blends wird vom Klima der Karibik und den Aromastoffen des Holzes geprägt. Mit Bacardi 8 Jahre Superior erwirbt man den exklusivsten Rum aus dem Hause Bacardi. Bis vor wenigen Jahren war er noch ausschließlich der Familie Bacardi vorbehalten – sozusagen ein Familien-Rum. Hergestellt nach einem Originalrezept des Gründers Don Facundo Bacardi.

  • Herkunft: Karibik (Bahamas!!!)
  • Hersteller: Bacardi
  • Alkoholgehalt: 40%
  • Geschmack: Weich, leicht nach Vanille, ein Hauch exotischer Früchten, warme Holznoten

Mit diesem Rum kann man gute Daiquiri´s mixen.

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Jamaikaner-Familie komplett!

Veröffentlicht: 23. Dezember 2012 in AKTUELLES / NEUES
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Yippiiieh,

ich habe meine Jamaikaner von Appleton komplettieren können. Den 8-jährigen zu bekommen ist zur Zeit nicht nicht so einfach.

  • Appleton dark
  • Appleton white
  • Wray & Nephew Overproof
  • Appleton V/X
  • Appleton 8y
  • Appleton 12y

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Plantation Original Dark Trinidad & Tobago Rum

Land: Trinidad & Tobago

Alkohol: 40 Vol.%

Beschreibung: Ein weicher Rum mit sanften Aromen von Vanille und einem Anklang von Banane

Die Plantation Rum Collection bietet Ihnen erlesene und einzigartige Schätze der Karibik. Jeder Rum ist Ausdruck der unverwechselbar karibischen Aromen und Traditionen.

Die Brennmethoden sind je nach Plantage und Herkunftsland unterschiedlich. Die Destillation im „Brennkolben“ lässt weiche, aromatische Rums entstehen, während „Säulenbrennapparate“ leichte, elegante Rums hervorbringen.

Das frisch geschnittene Zuckerrohr der Plantage wird gepresst, um daraus den Saft zu gewinnen, der entweder zuerst sanft zu Melasse erhitzt wird oder direkt zu Zuckerrohrsaft, dem „vesou“, fermentiert wird. Diese Zutaten kommen dann in die für das jeweilige Land traditionsmäßigen Brennapparate.

Nach der Destillation wird Plantation Rum zur Reife in kleine Eichenholzfässer umgefüllt, in denen zuvor Bourbon, Cognac oder Sherry lagen. Ein Verfahren, das den Rums ihren ganz besonderen und einzigartigen Charakter verleiht. Diese kostbaren Rums sind nur in limitierten Mengen, abhängig vom jeweiligen Jahrgang, erhältlich.

wo zu kaufen: Internethandel

Preis je 0,7l Flasche: ca. 13,-€

etwas Spirituosenkunde

Veröffentlicht: 9. November 2011 in etwas Spirituosenkunde
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RUM
Rum (kurz engl. rumbullion – Aufruhr) ist ein alkoholisches Getränk. Er wird aus Melasse, seltener aus frischem Zuckerrohrsaft gewonnen.Rum wird in der Karibik, in Mittelamerika, Südamerika sowie den Philippinen, Australien, Madagaskar, Martinique, Mauritius, Indien, Réunion, den Kanaren und Kap Verde und in anderen Ländern produziert. Bereits vor 1650 wurde erstmals Rum hergestellt. Guter Rum zeichnet sich im Gegensatz zu den meisten anderen Zuckerrohrbränden durch eine lange Reifung in Holzfässern aus, ähnlich Whisky oder Cognac. Je länger das Destillat im Holzfass reift, desto weniger Fuselstoffe bleiben enthalten.

CACHACA
Die Cachaça (Aussprache:„Kaschassa“) ist ein brasilianischer Zuckerrohr-Schnaps. Als Rohstoff für die Herstellung von Cachaça dient, im Gegensatz zum Rum, welcher meistens aus Melasse hergestellt wird, das noch grüne Zuckerrohr. Darum sollte man Cachaça nicht mit Rum verwechseln. Herstellungsprozess, Ausgangsprodukt und damit auch der Geschmack sind deutlich verschieden.

MEZCAL/TEQUILA
Als Tequila [te’kila] wird eine Form des Mezcal, eines Agaven-Brands aus Mexiko, bezeichnet. Tequila ist der bekannteste Mezcal und wird in der Umgebung der Stadt Tequila im mexikanischen Bundesstaat Jalisco, und in 4 weiteren Staaten aus dem Herzen der blauen Agave (Agave tequilana Weber, azul, Agavaceae) gewonnen.Der Rohstoff für Tequila darf ausschließlich aus der blauen Weber Agave hergestellt werden. Durchschnittlich dauert es 8-9 Jahre, bis eine Agave geerntet werden kann. Das Innere der Agave, das Herz oder auch Pina genannt, wird in Öfen zwischen 60 und 85 Grad zwischen 24 und 36 Stunden unter Dampf gegart. Moderne Öfen, autoclaves ( Dampfkessel ), benötigen hierfür nur 6 – 12 Stunden.

GIN
Gin ist eine meist farblose Spirituose mit Wacholder und Hauptbestandteil vieler Cocktails.Der Agraralkohol für die Herstellung von Gin wird aus beliebigen stärkehaltigen Ausgangsstoffen gebrannt, meist Getreide oder Melasse. Gin erhält seinen charakteristischen Geschmack aus der Aromatisierung mit Gewürzen, darunter vor allem Koriander und Wacholderbeeren. Dies wiederum wird auf englisch zu juniper berries, was manche als Namensursprung sehen, während selbst englische Traditionsproduzenten auf den holländischen Ursprung verweisen: genever (Wacholder). Weitere Bestandteile wechseln von Hersteller zu Hersteller, beispielsweise Ingwer, Muskat, Orangenschalen (Flavedo), Paradiesapfelkerne. Insgesamt gibt es ungefähr 120 verschiedene Drogen, deren Aromen zur Gin-Herstellung benutzt werden.

WODKA
Wodka oder Vodka (vom slaw. vodka, welches aus dem Wort „voda“ (Wasser) entstand) ist eine meist farblose Spirituose mit einem Alkoholgehalt von 37,5 bis 80 %Vol. Er zeichnet sich besonders durch seinen fast neutralen Geschmack und das Fehlen von Fuselölen, Aromen oder anderen fermentierten Stoffen (außer dem Alkohol selbst) aus. Wodka kann aus sehr unterschiedlichen, kohlenhydrathaltigen Ausgangsstoffen hergestellt werden. Meist wird Getreide verwendet, aber auch Kartoffeln und Melasse sind üblich.Der erste Schritt zur Wodka-Gewinnung ist das Einmaischen, die Herstellung der so genannten Maische, einer bierähnlichen Flüssigkeit mit niedrigem Alkoholgehalt. Dazu wird der Rohstoff zerkleinert, mit Wasser versetzt und leicht erhitzt. Dabei wird Stärke in Zucker umgewandelt. Der jetzt süßen Maische (der Würze) wird Gärhefe hinzugefügt, um die Gärung in Gang zu setzen. Beim Gären wird der Zucker in der Maische in Alkohol umgewandelt, bis zu einem Gehalt von 6 bis 7 % Vol Alkohol. Beim Brennen gewinnt man daraus den so genannten Rohalkohol. Der Brennvorgang wird stufenweise wiederholt um die Produktqualität zu verbessern. Der Brennprozess findet dabei kontinuierlich statt, das Maischen hingegen geschieht in Chargen.Um den Wodka möglichst geschmacksneutral herzustellen, wird das Destillat anschließend gefiltert. Dabei werden Begleitaromen entfernt.

BRANDY
Brandy (Mz.: Brandys) ist eine international gebräuchliche Bezeichnung für Weinbrandgetränke. Je nach Herstellungsverfahren und Herkunft besitzen diese Spirituosen daneben auch eigene Bezeichnungen. Man kann den Ausdruck „Brandy“ wohl am ehesten mit „Branntwein aus Wein“, also Weinbrand, übersetzen. Frucht-Brandys (nicht identisch mit Obstbränden) müssen die Bezeichnung der verwendeten Frucht tragen und zählen zu den Likören, z. B. Cherry Brandy.Nach den Begriffsbestimmungen für Spirituosen ist Brandy eine Spirituose, deren Alkohol zu mindestens 50 % aus Branntwein stammt und zum anderen aus einem Weindestillat, das zu weniger als 94,8 % vol. destilliert wurde, einen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen von mindestens 125 g/hl A und einen Methanolgehalt von höchstens 200 g/hl A aufweist. Das Erzeugnis muss in Eichenholzfässern gereift sein, und zwar mindestens sechs Monate, wenn das Fassungsvermögen der Fässer unter 1000 Litern liegt, mindestens zwölf Monate bei Verwendung größerer Fässer. Der Mindestalkoholgehalt beträgt im allgemeinen 36 % vol, für deutschen Weinbrand 38 % vol.