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​Die Stadt Hannover plant zum 500. Schützenfest seine Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe zu beantragen

Das Schützenfest in Hannover ist das größte Schützenfest der Welt. Dieser Titel ist begründet. Die Veranstaltungsfläche, die Zahl der Großfahrgeschäfte und die Zahl der Festzelte sind bisher von keinem Schützenfest weltweit überboten worden. Mit jeweils rund 1 Mio Besuchern ist es das besucherstärkste Schützenfest weltweit. Der Schützenausmarsch ist mit rund 10.000 Teilnehmern aus dem In- und Ausland, mit über 40 Festwagen und Kutschen und einer Länge von rund 10 Kilometern der umfangreichste Schützenausmarsch der Welt. Hannover hat mit 70 Schützenvereinen und -gesellschaften eine große fachliche Vereinsdichte und trägt seit den 1950er Jahren den offiziellen Ehrentitel „Schützenstadt“.

Die erste urkundliche Erwähnung des hannoverschen Schützenwesens geht auf einen Brief von Herzog Wilhelm dem Siegreichen an den Rat der Stadt 1468 zurück. Darin beschwerte er sich über die wehrsportlichen Übungen der Hannoveraner. Ihm war bekannt geworden, dass die Hannoveraner auf dem Gelände der geschleiften Burg Lauenrode in der Calenberger Neustadt mit Armbrüsten auf einen an einer Stange befestigten bunten Holzpapageien schossen, wenn sie mit ihrem Landesherren in Fehde lagen. Armbrust und Gewehr waren damals Verteidigungswaffen zum Schutz der Stadt. Aus den sportlichen Übungswettkämpfen in Friedenszeiten ergab es sich, dass die besten Schützen mit Preisen und Auszeichnungen geehrt wurden.

Der Grundstein zum Fest wurde 1529 gelegt, als Herzog Erich I. von Calenberg-Göttingen Hannover mit dem Privileg ausstattete, jährlich ein Schützenfest zu feiern.

Mit dem Schützenfest Hannover feiern die Schützen das Ende der mehrtägigen Schießwettbewerbe, die in der großen städtischen Schießsportanlage im Stadtteil Wülfel abgehalten wurden. Am Sonnabend vor der Eröffnung wird auf dem Kröpcke das Volkskönigschießen veranstaltet, bei dem jedes Jahr zahlreiche „Zivilisten“ teilnehmen. Umrahmt wird das Volkskönigschießen mit dem „Tag der Musikzüge“, bei dem mehrere Spielmannszüge durch die Innenstadt marschieren. Die eigentliche Schützenfesteröffnung findet am Eröffnungsfreitag, nach einem ökumenischen Gottesdienst mit musikalischer Begleitung in der Marktkirche, in der Kuppelhalle des Neuen Rathauses statt. Dort werden vom Oberbürgermeister die Bruchmeister verpflichtet, sowie die Besten vor den Scheiben und die niedersächsischen Landeskönige geehrt. Anschließend marschieren alle Teilnehmer mit mehreren Musikkapellen zum Schützenplatz.

2015 wurde auf Wunsch von Schützenpräsident Paul-Eric Stolle der weitere Festmarsch zum Schützenplatz erstmals unterbrochen, die Musik gestoppt und die Fahnen gesenkt, um beim Ehrenfriedhof am Maschsee-Nordufer „[…] der 526 Kriegsgefangenen und Gefangenen von Konzentrationslagern zu gedenken, die dort begraben liegen.“

In der Festhalle Marris, dem Hauptfestzelt, eröffnet der Oberbürgermeister im Beisein zahlreicher prominenter Gäste mit dem Fassanstich das Schützenfest. Danach werden drei Böllerschüsse abgegeben. Im Anschluss wird ein Höhenfeuerwerk abgebrannt. Vor dem eigentlichen Marsch werden die Ehrengäste im Neuen Rathaus empfangen. Nach der Ansprache des Oberbürgermeisters vor dem Rathaus spielen die Musikzüge gemeinsam den Auftaktmarsch. Im Anschluss setzt sich der zehn Kilometer lange Festumzug in Bewegung in Richtung Schützenplatz.

Bruchmeister = Junggesellen, die keine Vorstrafen haben dürfen, Lüttje Lage richtig trinken können und die Historie der Stadt und vom Schützenfest kennen müssen. Jedes Jahr werden diese „vereidigt“. Sie sollen (eher nur noch symbolisch) für Ordnung sorgen. Bruchmeister gibt es seit ca. 307 Jahren.

Geschichte

Die Königin ist tot, es lebe der König: Am 12. August des Jahres 1714 verstirbt die britische Monarchin Anne, ohne leibliche Nachkommen zu hinterlassen. Dieser Tag markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der britischen Monarchie und den Beginn der 123 Jahre andauernden Herrschaft der „Royals aus Hannover“. Erstmals wird mit Georg I. ein Hannoverscher Kurfürst zum König von Großbritannien und Irland ausgerufen und herrscht damit in Personalunion über zwei unabhängige Staaten: Hannover und Großbritannien.

Doch wie kam es dazu? Nach grundlegenden Auseinandersetzungen hatte sich die englische Kirche im 16. Jahrhundert von der römisch-katholischen Kirche losgesagt. Fortan war nicht mehr der Papst, sondern der König Oberhaupt der Church of England. Ein König von katholischem Glauben hätte eine potentielle Rückkehr zum Katholizismus und damit zur päpstlich geführten Kirche bedeutet. Um die protestantische Erbfolge zu sichern und alle katholischen Thronaspiranten aus dem Hause Stuart von der britischen Thronfolge auszuschließen, wurde 1701 der sogenannte Act of Settlement verabschiedet.

Nachdem der letzte Sohn von Königin Anne im Jahr 1700 verstorben war, wurde der Act of Settlement 1701 feierlich an die nächste protestantische Verwandte, Kurfürstin Sophie von Hannover, überreicht, die damit von Platz 55 der englischen Thronfolge unversehens auf Platz 2 aufrückte. Eine Erhebung zur Königin hat Sophie jedoch nicht mehr erlebt. Sie starb mit 84 Jahren am 8. Juni 1714 bei einem Spaziergang in den Herrenhäuser Gärten. Anwärter auf den britischen Thron wurde nun ihr Sohn, Kurfürst Georg Ludwig von Hannover. Wenige Wochen später, am 12. August 1714, verstarb die britische Monarchin Anne, worauf der Regentschaftsrat in London Georg Ludwig als Georg I. zum König von Großbritannien und Irland erhob.

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Hannovers Herrscher auf Englands Thron  1714 – 1837    (Ausstellung noch bis zum 5. Oktober)

Wie kam es, dass ein deutscher Fürst auf einmal Herrscher eines Weltreiches wurde? Wie wurden die „Könige mit Migrationshintergrund“ in Großbritannien aufgenommen? Und was haben Gullivers Reisen mit Politik zu tun? Antworten auf diese und zahlreiche andere Fragen gibt die zentrale Ausstellung, die mehr als nur das Wirken der fünf Könige der Personalunion beleuchtet. Zwischen London und Hannover gab es einen fruchtbaren Austausch in Wissenschaft und Kunst; dieser wird mit wertvollen Objekten aus aller Welt illustriert und in Mitmachstationen anschaulich gemacht. Die Prachtentfaltung am Hof in London ist dabei ebenso Thema wie die Gründung der Universität Göttingen, das Wirken Georg Friedrich Händels am Londoner Hof und der Einfluss englischer Mode in Hannover.

 
Alle Ausstellungsorte: Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Historisches Museum Hannover, Museum Schloss Herrenhausen, Residenzmuseum im Celler Schloss, Wilhelm Busch Museum, Schloss Marienburg
 
Als Glanzstück der Niedersächsischen Landesausstellung „Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714-1837“ wird im Landesmuseum Hannover die Krone Georgs I. gezeigt. Die goldene Staatskrone aus dem Besitz der Royal Collection, die Ihre Majestät Königin Elisabeth II. als Leihgabe zur Verfügung stellt, ist bisher noch nie außerhalb Großbritanniens präsentiert worden. Auf Schloss Marienburg, der nur rund 20 Kilometer südlich von Hannover gelegenen Sommerresidenz der Welfen, wird erstmals seit dem Ende des Königreichs Hannover (1866) die Hannoversche Königskrone nebst Zepter und Brautkrone ausgestellt. Die Insignien zählen zu den Highlights der Ausstellung „Der Weg zur Krone – Das Königreich Hannover und seine Herrscher“, mit der Schloss Marienburg thematisch Bezug auf das 300. Jubiläum der Personalunion nimmt.
 

Auf dem steinernen Brückengeländer steht ein junger Mann mit einem Blechkanister. Mit wichtiger Miene gießt er bräunlich-schmutziges Wasser in den Fluß, und vierhundert Hannoveraner jeglichen Alters klatschen Beifall. Der Fluß heißt „die Leine“, der junge Mann Reinhard Schamuhn, und das Wasser, das er in die Leine schüttet ist Seinewasser aus Paris. (Französische Behörden haben es in einem Begleitschreiben bestätigt.)

Während Reinhard Schamuhn diese Kulthandlung vollzieht hofft er, daß zur gleichen Stunde ein Lufthansasteward Leinewasser in die Seine schüttet. So war es abgemacht. Die Lufthansa hatte das Wasser kostenlos herübergeflogen, kostenlos hatte sie auch einen Kanister Leinewasser mitgenommen. „Irgendwo im Atlantik“, sagt Reinhard Schamuhn, „werden sich Leine- und Seinewasser vereinigen.“

Diese Szenen in Hannover und in Paris waren der Auftakt zum ersten Flohmarkt, wenige Schritte von der Leine entfernt. Wochenlang hatte der junge Mann Keller und Böden von Freunden durchstöbert, um den als stur verschrien Hannoveranern einen Hauch von Paris zu schenken. Und die nüchternen Hannoveraner ließen sich wie selbstverständlich von liebenswertem Schund anlocken.

(Quelle: Die Zeit, Ausgabe 15, 14. April 1967)

Der Flohmarkt in Hannover an der Leine war geboren, der erste in Deutschland.

 

Eine Notbremse der Bundesbahn wurde verkauft und eine Sitzbank der Straßenbahn, selbst ein alter Toilettendeckel fand seinen Abnehmer. Wagenräder gab es, japanische Sonnenschirme, kolorierte Stiche und vergammelte Reproduktionen. Die Flohmarktbesucher durften sogar die Preise selbst bestimmen. Der Erlös – einige hundert Mark – soll wohltätigen Zwecken dienen.

Es scheint ganz so, als kenne in Hannover niemand Hugo Haase. Zumindest nicht mehr. Dabei veränderte er von hier aus die Rummelwelt.

„Dabei hat Hugo Haase so Großartiges geleistet für die Menschen, für die Stadt, und eigentlich die ganze Welt“, sagt Karin Michelfelder aus Stuttgart. Sie ist eine der wenigen lebenden Verwandten vom kinderlosen Haase – der als „Karussellkönig“ und als „größter Schausteller aller Zeiten“ weltweit berühmt wurde. „In Kairo, Kolombo, Kalkutta, Melbourne, Paris – überall flammt allabendlich in Tausenden von Glühbirnen der Name Hugo Haase auf, der in Sydney genauso bekannt ist wie auf dem hannoverschen Schützenfest oder auf der Dresdner Vogelwiese“, schreibt der „Komet“, ein Magazin für Schausteller, im Jahr 1936, gut drei Jahre nach dem Tod des Unternehmers. In Hannover erinnert nur noch ein schlichter Grabstein auf dem Engesohder Friedhof an den Industriellen, der als erster Konstrukteur in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts Karussells mit Elektrizität antrieb – und somit neue Dimensionen auf den Jahrmärkten möglich machte.

Zu jenen Zeiten waren Karussells einfache, aber liebevoll verzierte Konstruktionen. Angetrieben wurden sie durch Muskelkraft von Mensch oder Pferd. Was die Menschen damals auf den Rummel lockte, waren Kasperletheater und vermeintlich kuriose Dinge – wie zum Beispiel Mitbringsel aus fernen Ländern. Rasante Fahrgeschäfte suchte man damals vergeblich.

Haase blieb erfinderisch und nutzte nach der Dampfmaschine als Antrieb bald auch die Elektrizität, die mittlerweile immer mehr Städte erleuchtete. Der Lärm der ächzenden Dampfmaschinen schien vergessen, als Haase auf dem Münchner Oktoberfest im Jahr 1892 die Menschen erstaunte und die “Erste & einzig existierende Berg & Thal-Bahn” sowie das “Dampf-Schiff-Caroussell” präsentierte.

In Hannover schuf er Geister- und Wasserbahnen sowie die erste transportable „Super-Acht-Bahn“. Im Jahr 1910 hatte Haase bereits sechs solcher Achterbahnen.

Auch auf dem Schützenfest in Hannover sorgte er für beste Unterhaltung. Ja, er habe sogar seine neuesten Fahrgeschäfte vorgestellt, sagt Arthur Armbrecht, Präsident vom Landesverband Niedersachsen-Süd der Markt- und Schaustellerbetriebe. So präsentierte der findige Karussellbauer den „Zeppelin“, das erste Fahrgeschäft, das Besucher hoch hinauf in die Luft brachte.

Die „Super-Acht-Bahn“ stand ebenfalls auf dem Schützenfest. Haase, sagt Armbrecht, sei ein echter Pionier gewesen, der ohne Computer eine bemerkenswerte Logistik aufgebaut habe.

In diesem Jahr jährt sich Haases Todestag zum 80. Mal. Doch gibt es noch Spuren der Karussellpioniers? Einige seiner Fahrgeschäfte seien noch in Betrieb, sagt Michelfelder. Doch nur wenige. In Spanien soll es noch eines geben.

Ein wahres Schmuckstück dreht sich noch immer. Das „El Dorado“ ging um die Jahrtausendwende in den damals weltgrößten Vergnügungspark Coney Island bei New York und später zur Weltausstellung nach Tokio, wo es noch immer in einem Freizeitpark steht – als das älteste Karussell der Welt, das noch in Betrieb ist.

(Quelle: Auszüge aus www.haz.de )

Das „El Dorado“

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Aus den USA sicherte Haase sich das Patent für den Autoscooter

Das erste 96-Heimspiel 1984 im DFB-Pokal gegen den damals starken 1.FC Köln, Der DFB-Pokalsieg im Halbfinale gegen Otto Rehagel´s UEFA-Cupsieger Werder Bremen, Auf- und Abstiege der 96er, das Pink Floyd Konzert´94…hier gab es viele, unvergessene Momente für mich.

Das Stadion, in dem die Hannoveraner sportliche Triumphe und Tragödien, große Konzerte und Massenveranstaltungen wie beim Kirchentag erleben sollten, war ihnen am Anfang gar nicht willkommen. Als die Pläne zum Bau 1950 bekannt wurden, hagelte es Proteste. In der kriegszerstörten Stadt gebe es Dringenderes zu tun, als eine Arena zu bauen, fanden viele. Der damalige Stadtbaurat Rudolf Hillebrecht hatte eine Idee, die dem Vorhaben den Anstrich des Luxuriösen nahm. Das Stadion sollte auf Trümmerschutt gebaut werden, wodurch Transportkosten zu sparen waren. „Deshalb gab es im städtischen Haushalt damals auch keinen Posten für Stadionbau, sondern nur einen für Trümmerentsorgung“, hat der Architekt Heinz Goesmann einmal erzählt. Preis: 4 Mio. Mark.

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Fotoquelle: www.haz.de

Es ist der ganze Stolz der Hannoveraner.

Unser schönes Neues Rathaus! Die mächtige Kuppel, Türme, Steinreliefs: Majestätisch thront es im Herzen unserer Stadt, für viele ist es Hannovers wahres Schloss. Heute wird das Rathaus 100 Jahre alt.

Ende des 19. Jahrhunderts. Hannover wächst, Vororte werden eingemeindet. Das Alte Rathaus in der Karmarschstraße ist längst zu klein, ebenso das Wangenheim-Palais am Friedrichswall, wo die Ratsversammlung jetzt tagt. Bürgervereine fordern einen Neubau an der Goseriede. Stadtdirektor Heinrich Tramm hat ganz andere Pläne: Gutes Bauland wolle er nicht „verschwenden“ – das Neue Rathaus kommt in die sumpfige Aegidienmasch, außerhalb des Stadtkerns. Eine Herausforderung für die Baumeister: Wegen des morastigen Untergrunds müssen zunächst 6026 Buchenpfähle in den Boden gerammt werden, auf denen das Rathaus errichtet wird.

Der Prunkbau überragt sogar den Reichstag und wird zur Provokation: Die Welfenstadt Hannover wischt dem preußischen Kaiser Wilhelm II. klammheimlich eins aus…mit 97 Metern überragt die hannoversche Kuppel nicht nur den Reichstag in Berlin (75 Meter) – sondern auch das Stadtschloss des Kaisers (67 Meter).

Als Wilhelm II. bei der Eröffnung in der Kuppelhalle steht, hält er vergeblich nach seiner Büste Ausschau – stattdessen haben die Hannoveraner Reichskanzler Otto von Bismarck in der Eingangshalle verewigt…

Rache? Stadtdirektor Tramm wollte Zuschüsse aus dem Welfenfonds – das durch die Preußen 1867 beschlagnahmte Vermögen des hannoverschen Königshauses. Die Preußen lehnten ab, das Rathaus-Schloss wurde trotzdem gebaut. Bei der Einweihung stichelt Tramm: „Zehn Millionen Goldmark, Majestät – und alles bar bezahlt!“

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Nächste Woche wird das Schoß Herrenhausen nach dem Wiederaufbau feierlich eröffnet. 1943 wurde es im 2. Weltkrieg vollkommen zerstört.

Weit über ein halbes Jahrhundert stritt man sich darum, ob das einstige Domizil der Welfen wieder aufgebaut werden soll. Bei so viel Geschichte ist der Wiederaufbau meines erachtens eine kulturelle Bereicherung für die Stadt.

Aber es war nicht immer alles schön und prunkvoll.

Richtig zufrieden waren die Welfen eigentlich nie mit ihrem Sommerschloss in Herrenhausen. Kurfürstin Sophie (1630-1714) pflegte zu sagen, dass der wahre Schatz in Herrenhausen der Garten sei, womit sie unbestritten recht hatte. Gut hundert Jahre später dachten ihre Nachfahren sogar öffentlich über Abriss und Neubau nach. Der schlechte Bauzustand des Gebäudes lässt sogar die französischen Besatzer die Nasen rümpfen. Es sei ein „vaste Batiment en mauvais état“ (ausgedehntes Gebäude in schlechtem Zustand), notieren Napoleons Offiziere 1803 und ordnen Erhaltungsarbeiten an.

Allerdings…in diesem Schloss war Europas Hochadel zu Gast!

Hier wurde mit rauschenden Luxusfesten der Grundstein für Hannovers Aufstieg zum Kurfürstentum gelegt, hier wurden Entscheidungen für ein Königreich gefällt, das am Ende eine größere Ausdehnung hatte als das heutige Land Niedersachsen.

Den Stein ins Rollen gebracht hat der Welfe Georg von Calenberg. So richtig begeistert sind Hannovers Bürger nicht, als dieser allererste hannoversche Welfen-Georg 1635 die gut befestigte Stadt zu seiner Residenz erklärt. Residenz eines Fürsten zu sein, das bedeutet zwar wirtschaftlichen Aufschwung, weil der Hof Handwerkeraufträge vergibt. Aber es bedeutet auch einen Verlust der enormen Selbstständigkeit, die Hannover damals hat.

Ab 1666 wird an Gartenarchitektur gefeilt, Gärtner wie Michael Grosse, später Henry Perronet und Martin Charbonnier erweitern die Grünanlagen auf bis zu 200 Hektar – so viel wie Hannovers Altstadt. Fontänen und Wasserspiele, kunstvolle Beete werden angelegt, das Gartentheater bespielt, die riesige Gracht gegraben. Soldaten spielen dazu Marschmusik im Takt.

Der große Garten zählt schnell zu den schönsten Barockgärten Europa´s. Auch wenn die französischen Gärten oftmals größer angelegt sind, die Herrenhäuser Gärten sind mindestens gleichwertig in der Schönheit und erfreuen sich seither einer großen Beliebtheit.

Das Schloss lebt von ständigen Erweiterungen. Weil die Welfen zu knauserig für einen Neubau sind, lassen sie aus dem Dorf Koldingen ein altes Fachwerkhaus bringen. Der italienische Architekt Hieronymo Sartorio baut das Gebäude ab 1676 kunstvoll aus und um. Für einige Jahre hat Herrenhausen ein prächtiges Barockschloss. Leider fällt der kunstvolle Putz immer von der Fachwerkkonstruktion ab, der Architekt Johann Georg Taentzel wird die Fassade später von Zierrat befreien.

Doch zunächst einmal wird Herrenhausen zum Repräsentieren genutzt. Unter Ernst August und seiner Frau Sophie zieht der Hofstaat jedes Jahr mit Köchen, Zofen, Leibwächtern und Kutschern von Mai bis Oktober nach Herrenhausen. Gigantische Feste werden gefeiert. Nach venezianischem Vorbild lassen sich hochrangige Staatsbesucher auf Gondeln über die Gracht schaukeln, die Gartenwege knirschen unter den Rädern güldener Kutschen, es wird zwischen Buketts und Hecken flaniert und parliert und allerlei anderes getrieben, wovon schon die hohe Zahl unehelicher Kinder zu dieser Zeit zeugt.

Es geht in Herrenhausen aber mitnichten nur um Spaß, sondern auch um hohe Politik. Ernst August (1629-1698) und seine hochgebildete Frau Sophie (1630-1714) schaffen es mit Taktik und Geschick, ihr damals noch relativ kleines und zersplittertes Welfenreich zum Kurfürstentum erheben zu lassen. Damit gehören sie zum exklusiven Kreis von nur sechs Fürsten, die den Kaiser bestimmen dürfen. Von da an geht in Europa kaum noch etwas an den Welfen vorbei. Herrenhausen ist endgültig eins der Zentren der Macht.

Und wer nicht alles kommt. Zar Peter der Große tanzt hier 1713 die Polonaise im Galeriegebäude. Prinz Eugen von Savoyen und John Churchill, der 1. Duke of Marlborough, werden im Sommerschloss empfangen. Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. lässt sich beim Staatsbesuch 1710 die Fontänentechnik der Wasserkunst zeigen. Da ist sie im Gegensatz zu heute aber noch eher mickrig. Georg Friedrich Händel und Agostino Steffani komponieren Barockmusik. Der Venezianer Tomaso Giusti schafft den mit 18 Szenen bedeutendsten Freskenzyklus Norddeutschlands, der heute noch in der Galerie zu sehen ist (wenn die Stadt sie denn endlich für reguläre Besucher öffnen würde). Der barocke Baumeister Rémy de la Fosse baut für Kurfürstin Sophie die beiden Grachtenpavillons. Und das Schloss wird am Ende von Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves klassizistisch umgebaut – in die Form, in der es zumindest äußerlich jetzt wieder aufgebaut worden ist.

Das alles ist nicht denkbar ohne Gottfried Wilhelm Leibniz, das anerkannt letzte Universalgenie Europas. Den Welfen ist es gelungen, den Gelehrten für ihre Diplomatie einzusetzen, er führt Verhandlungen, entwirft Verträge, entsinnt Lösungen für technische Probleme, unterhält geistreich Staatsgäste.

Mit dem Tod von Sophie und kurz darauf Leibniz und der Personalunion zwischen England und Hannover endet diese erste Glanzepoche Herrenhausens. Der Fokus der Welfen verlagert sich zunehmend nach London, von dort machen sie Weltpolitik. Zwischendurch gibt es sogar eine 66-jährige Spanne, in der kein Herrscher Hannover auch nur besucht. Das Schloss verwaist. Erst zum Staatsbesuch von Georg IV. (1762-1830) im Jahr 1821 baut Laves aufwendig um. Im Inneren werden Räume zusammengelegt, mit dem prunkvollen Vestibül erhält das Gebäude einen angemessenen Zugang. Neue Öfen, Wassertoiletten, frische Tapeten und Farben, das Schloss wird noch einmal richtig auf Vordermann gebracht.

Hannover ist da längst zum Königreich erklärt, nach dem Sieg über Napoleon ist Europa neu geordnet. Ab 1837, dem Ende der Personalunion, leben die Welfenkönige auch wieder in der Stadt, Herrenhausen wird wieder häufiger genutzt. Doch diese zweite Glanzzeit dauert nur kurz. 1866 annektieren die Preußen Hannover, Georg V. geht ins Exil, seine Frau Marie zieht sich zunächst auf die Marienburg zurück.

Aus Sicht der Welfen wird in den Folgejahrzehnten viel in den Erhalt Herrenhausens investiert. Aus Sicht der Bürgerschaft reicht das nicht, 1926 gibt es eine regelrechte Demonstration für den Erhalt der Gärten. Immerhin: Bis 1936 kauft Hannover den Welfen das Gartengelände ab, die Wiederherstellung des Geschichtsdokuments wird von den Nazis propagandistisch ausgenutzt. Doch die Pracht hält nicht lange. Mehr als 1000 Bomben durchpflügen in den schrecklichen Nächten des Jahres 1943 die Herrenhäuser Gärten. Das Schloss brennt vollständig aus. Wie sehr es dem Großen Garten als optischer Bezugspunkt seiner Achsen fehlt, wird erst in den Folgejahren klar, als die Trümmer abgeräumt sind und das Schlossgrundstück eine Rasenfläche ist. Bereits 1945 beginnt die Diskussion über den Wiederaufbau, die Hannover bis 2009 beschäftigen wird.

(Quelle: Auszüge aus der Hannoversche Allgemeine Zeitung, www.haz.de )

Unter dem Suchbegriff „Herrenhäuser Gärten“ könnt ihr noch mehr in meinem Blog finden, u.a. Bilder.

Großer Garten in Herrenhausen

Übersichtskarte der Herrenhäuser Gärten

Der schneebedeckte Große Garten in Herrenhausen

Fotoquelle: www.hannover.de

Heinrich Christian Wilhelm Busch (* 15. April 1832 in Wiedensahl, zwischen dem schaumburgischen Stadthagen und dem hannoverschen Kloster Loccum; † 9. Januar 1908 in Mechtshausen) war einer der einflussreichsten humoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands.

Seine erste Bildergeschichte erschien 1859. Schon in den 1870er Jahren zählte er zu den bekannten Persönlichkeiten Deutschlands. Zu seinem Todeszeitpunkt galt er als ein „Klassiker des deutschen Humors“, der mit seinen satirischen Bildergeschichten eine große Volkstümlichkeit erreichte. Er gilt heute als einer der Pioniere des Comics. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Bildergeschichten Max und Moritz, Die fromme Helene, Plisch und Plum, Hans Huckebein, der Unglücksrabe und die Knopp-Trilogie. Viele seiner Zweizeiler wie „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“ oder „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich“ sind zu festen Redewendungen im deutschen Sprachgebrauch geworden. Seine Satiren verspotten häufig Eigenschaften einzelner Typen oder Gesellschaftsgruppen. So greift er in seinen Bildergeschichten die Selbstzufriedenheit und zweifelhafte Moralauffassung des Spießbürgers und die Frömmelei bürgerlicher und geistlicher Personen an.

Max & Moritz   ->  als-pdf-Datei  

Zwischen 1860 und 1863 verfasste Wilhelm Busch über hundert Beiträge für den Münchener Bilderbogen und die Fliegenden Blätter. Die Abhängigkeit vom Verleger Kaspar Braun fand Busch zunehmend beengend, sodass er sich mit Heinrich Richter, dem Sohn des sächsischen Malers Ludwig Richter, einen neuen Verleger suchte. In Heinrich Richters Verlag waren bislang nur Werke von Ludwig Richter sowie Kinderbücher und religiöse Erbauungsliteratur erschienen.Wilhelm Busch war sich dieser Tatsache möglicherweise nicht bewusst, als er mit Heinrich Richter die Publikation eines Bilderbuchs vereinbarte. Die Themenwahl war Wilhelm Busch freigestellt, seine vier vorgeschlagenen Bildergeschichten stießen jedoch bei Heinrich Richter auf Vorbehalte. Die Bedenken Heinrich Richters waren berechtigt, die 1864 erschienenen Bilderpossen erwiesen sich als Misserfolg. Vermutlich als Wiedergutmachung für den erlittenen finanziellen Verlust bot Wilhelm Busch seinem Dresdner Verleger das Manuskript von Max und Moritz an und verzichtete dabei auf jegliche Honorarforderungen. Heinrich Richter lehnte das Manuskript allerdings wegen mangelnder Verkaufsaussichten ab. Schließlich erwarb Buschs alter Verleger Kaspar Braun für eine einmalige Zahlung von 1.000 Gulden die Rechte an der Bildergeschichte. Dies entsprach etwa zwei Jahreslöhnen eines Handwerkers und war für Wilhelm Busch eine stolze Summe. Für Kaspar Braun sollte sich das Geschäft als verlegerischer Glücksgriff erweisen.

Der Verkauf von Max und Moritz verlief zunächst sehr schleppend. Erst ab der zweiten Auflage 1868 verbesserten sich die Verkaufszahlen, und in Buschs Todesjahr 1908 zählte man bereits die 56. Auflage und mehr als 430.000 verkaufte Exemplare.Von der Kritik blieb das Werk zunächst unbeachtet. Erst nach 1870 kritisierten es die Pädagogen der Bismarckzeit als frivoles Werk mit jugendgefährdender Wirkung.

Zu Wilhelm Busch ist ein Besuch im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover-Herrenhausen zu empfehlen, http://www.karikatur-museum.de/

Ist Matten Matten Mähren nun am Martinstag oder bereits zuvor? Viele wissen es selbst nicht genau, wenn die Kinder in der Dämmerung um die Häuser ziehen und Süßigkeiten sammeln und dabei singen.

Martinisingen ist ein alter protestantischer Brauch, der in Ostfriesland gepflegt wird, aber auch vielen anderen norddeutschen Regionen, und ist auch unter dem plattdeutschen Namen Sünnematten, Mattenherrn oder Matten Matten Mähren (in Hannover und Südniedersachsen) bekannt. Bei ihm wird am 10. November (ähnlich dem katholischen Martinssingen am 11. November) mit Laternen von Haus zu Haus gezogen und gesungen.

Dazu der geschichtliche Hintergrund:

In diesem Brauch mischen sich mehrere Ursprungselemente. Traditionell war der 10. November der Tag, an dem Landarbeiter und Dienstpersonal über Winter entlassen wurden. Für diese weitgehend besitzlosen Bevölkerungsschichten galt es nun, die kalte Jahreszeit ohne eigenes Einkommen zu überstehen. Einen Beitrag dazu leisteten dann die Kinder, die an diesem Tag von Haus zu Haus zogen und insbesondere bei wohlhabenden Bauern und Bürgern um Gaben bettelten. Ursprünglich sammelten sie dabei Lebensmittel ein, die tatsächlich für den Wintervorrat mit eingelagert und nach und nach verzehrt werden konnten. Manchmal pflegten insbesondere die etwas älteren Sänger sich auch zu verkleiden oder Gesichtsmasken (sğabellenskoppen) aufzusetzen.

Später wandelten sich die Gaben mehr und mehr zu symbolischen Spenden, und heute gibt es überwiegend Süßigkeiten und Obst. Zu den traditionellen Gaben dagegen gehören Stutenkerl, Moppen (moppen) und Pfeffernüsse (pēpernööten) sowie Äpfel.

Das Betteln um Gaben erfolgte in gereimten Sprüchen oder dem Vortrag entsprechender Lieder, wobei die Kinder Laternen (kipkapköögels) mit sich führten, die früher aus einer Runkelrübe geschnitzt wurden. Später benutzte man wohl auch gelegentlich kleine Kürbisse dazu, und es setzten sich nach und nach farbige Papierlaternen durch, wie sie noch heute gebräuchlich sind. Auch verschiedene selbst gefertigte Geräuschinstrumente (Rasseln, Rummelpott) kamen zum Einsatz.

Es mischte sich inhaltlich das ursprüngliche Motiv des Bettelns mit Ausbreitung der Reformation mit religiösen Motiven und der Verehrung des Reformators Martin Luther. Anlässlich der 300-Jahrfeier der Reformation von 1517 wurde 1817 das Martinisingen auf den Vorabend des Martinstages vorgezogen. Von da an wurde nur noch Martin Luther, der „Lichtfreund und der Glaubensmann“ gefeiert, „de de Papst in Rom de Kroon offschlog“. So wurde denn auch der Gedenktag des heiligen Martin von Tours, der Martinstag, am elften zusammen mit dem Martinisingen auf den 10. November, den Geburtstag des Reformators, vorverlegt.Zunehmend wurde als Anlass des Martinisingens die Feier des Geburtstages Luthers herausgestellt und das Bettelmotiv mit Gebräuchen der Mönchsorden erklärt. Die vorgetragenen Lieder bekamen eine religiöse Färbung, oder es wurden neue geschaffen, die allein der religiösen Bedeutung des Tages Rechnung trugen bzw. sich auf die Verehrung Martin Luthers bezogen. Daher ist auch die Verbreitung des Martinisingens in Gegenden mit überwiegend evangelisch-lutherischer Bevölkerung zu verstehen.

Sprechen Hannoveraner das „beste Deutsch“?

Dieses ist ein entstandener Sprachmythos

Es gibt kein bestes Deutsch, so wie es kein Gutes und kein Schlechtes gibt. Es gibt einfach Richtiges und Falsches. Und wenn der Hannoveraner „nach Omma hin“ fährt und wenn er mal wieder „beigehen“ muss, oder wenn er in „ihn saanen Gachten“ sitzt, dann ist das für ihn genauso richtig wie der „Aschebesche“ für den rauchenden Hessen oder der ‚Oàchkatzlschwoàf für den Schwanz des bayrischen Eichhörnchens.

Es gibt einen hannoverschen Dialekt, mit festen Regeln, was Aussprache und Grammatik betrifft . Seine Ursprünge liegen im Calenberger Platt, also einer Färbung der ostfälischen Mundart als einer Bauernsprache, die sich in der Großstadt dann zu einem typischen Hannover-Slang geformt hat. Eine Sprache, die sich also einst direkt in der Stadt entwickelte. Sie entstand vor 200 bis 300 Jahren, als die Hannoveraner sich – auf der Basis des Niederdeutschen – dem Hochdeutschen zuwandten. Bei diesem verhochdeutschten Platt blieben viele niederdeutsche Einflüsse erhalten.

Theodor Lessing beschrieb um 1920 die lautlichen Eigenheiten des „raansten Deutsch“. Demnach spricht der Hannoveraner nur das kurze „a“ rein aus – etwa, wenn er „Gu’n Tach“ sagt. Das lange „a“ wird hingegen meist zum „äö“. Das „ei“ wird mit besonders weiter Mundöffnung artikuliert und verwandelt sich so in ein „aa“. Aus einem Satz wie „Bei der Leine liegt der Leinekanal“ wird dann „Ba’er Laane liecht ’er Laanekanäöl“. Man sagt den Hannoveranern auch nach, sie stolperten übern spitzen Stein. Doch das gilt nur, wenn das „s“ vor „p“ oder „t“ steht, wie bei „Frühstück“. Und es galt einst für ganz Nordwestdeutschland. Bis zum Ersten Weltkrieg war das Hannöversche in der Stadt sehr geläufig, bereits danach wurde es weniger.

Ein typischer Ausdruck:

„Krökelig“ bedeutet beispielsweise „schwächlich“, aber auch „spielerisch“. Daher ist „Krökeln“ in Hannover bis heute ein Ausdruck fürs Spielen beim Tischfußball.

Inspiriert und Auzüge aus: www.wir-sind-hannoveraner.de

 

Feste und Traditionen

In Hannover kann man richtig was erleben, und zwar das ganze Jahr über. Hier wird den ältesten Traditionen neues Leben eingehaucht, aber auch ganz neue Kulturhighlights prägen den Kulturkalender der Stadt.

Ein kleiner Ausschnitt:

Volksfeste

Karneval

Jedes Jahr im Februar sorgt ein fleißiger Karnevalsverein für närrisches Treiben in Hannover. Bereits im November des Vorjahres wird die Narrenzeit mit der Erstürmung des Rathauses eröffnet, bevor es mit Fasnacht und Rosenmontagsumzug im Februar zu den Höhepunkten kommt. Mit der Entthronung des Prinzenpaares wird die Karnevalszeit in Hannover beendet.
http://www.karneval-in-hannover.de

Enercity Swinging Hannover

In Hannover klingt Himmelfahrt anders. Keine feuchtfröhlichen Männerchöre lärmen am schönsten Tag im Frühling durcheinander, nein, der Jazzclub Hannover hat sich dieses Tages angenommen und bringt musikalischen Schwung vom Feinsten in die Stadt. Jazz-Größen aus aller Welt geben sich vor der malerischen Kulisse des Neuen Rathauses die Ehre. Enercity Swinging Hannover

MASALA Welt-Beat-Festival

Nur wenige Wochen nach dem Jazzfestival verwandelt MASALA die Altstadt von Hannover in eine riesige Freilichtbühne und präsentiert internationale Musikkultur. Musiker und Performance-Künstler aus aller Welt verzaubern ihr Publikum mit exotischen Klängen und verführen es zum Tanzen.

Schützenfest

Noch mehr Bedeutung als der Karneval hat in Hannover das Schützenfest. Jedes Jahr im Juli beginnt die fünfte Jahreszeit. Bereits seit 1529 ist den Bürgern von Hannover einmal im Jahr für zehn Tage das Schießen auf öffentlichen Plätzen nach bestimmten Regeln erlaubt. Heute ist das Schützenfest ein großes Volksfest mit vielen Fahrgeschäften und Buden. Es beansprucht den Platz eins auf der Weltrangliste der Schützenfeste. Veranstaltungsort ist naturgemäß der Schützenplatz.

Fährmannfest

Auch die alternative Szene von Hannover hat ihr eigenes Festival. Linden und Limmer, die traditionellen Stadtteile für Studenten und Migranten, leben von ihre Nähe zur Leine und dem Binnenhafen. So kommt es auch zum maritimen Touch des Alternativfestivals. Das junge Fähmannfest lebt vor allem von den Konzerten zahlreicher Newcomerbands und vielen Kinderaktionen.

Maschseefest

Rund um den Maschsee finden in den Sommermonaten Veranstaltungen, Konzerte und Partys statt. Jeweils Mittwochs, Freitags und am Wochenende steigt die „Riesenfete“ um den Stadtsee. Das besondere Etwas: Zwischen den verschiedenen Bühnen kann man wandern oder radeln, aber auch mit dem Boot fahren.

Feuerwerkswettbewerb

In den Herrenhäuser Gärten wurde eine einzigartige Tradition begründet, die weltweit ihres Gleichen sucht. Ein Fest für die Augen findet hier gleich fünf Mal im Jahr statt: Der Wettbewerb der internationalen Pyrotechnik. Zu jedem dieser „Highlights“ im wörtlichen Sinne werden Feuerwerkskünstler aus einem bestimmten Land eingeladen. Bevor das Feuerwerk von ca. 25 Minuten Dauer abgebrannt wird, belebt ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm die Gärten. Die Aufführungen sind selbstverständlich von der Kultur des eingeladenen Landes geprägt.

Oktoberfest

Bei so viel Feierlaune ist es kein Wunder, dass sich die Stadt Hannover auch das deutsche Bierfest nicht entgehen lässt. Alljährlich, wenn in München die Bierzelte aufgestellt werden, kann man auch in Hannover seine Maß trinken oder sich in den Fahrgeschäften auf dem Schützenplatz vergnügen.

Weihnachtsmarkt

In den Tagen vor Weihnachten sind der Altstadtmarkt, die Lister Meile und der Bahnhofsvorplatz von festlichem Glanz erfüllt. Überall duftet es nach Glühwein und frischen Lebkuchen. Weihnachtsschmuck aus verschiedenen Regionen Deutschlands ist zu bewundern. Eine Spezialität des Hannoveraner Weihnachtsmarktes ist das finnische Weihnachtsdorf mit einem originalen Lappenzelt auf dem Ballhofplatz.

Weitere Traditionen der Stadt Hannover

Flohmarkt bei den Nanas von Niki de Saint Phalles

In Hannover fand einer der ersten Flohmärkte Deutschlands statt. Bis heute kann man hier jeden Samstag alte Stücke kaufen und verkaufen und zwar in schönster Umgebung. Der kleine erhaltene Altstadtkern und die prallen knallbunten Nanas von Niki de Saint Phalles geben den Ständen mit Ramsch und Tand eine illustre Kulisse. Flohmarkt bei den Nanas

Marathonlauf

Hobbyläufer haben in Hannover tolle Möglichkeiten, sich dem Wettbewerb zu stellen. Jedes Jahr Anfang Mai und am 31. Dezember fällt der Startschuss zum Marathonlauf. Im September sieht’s für Runner in Hannover duster aus – dann geht’s zum Nachtlauf durch die City.

Nacht von Hannover

Die Nacht als beste Rennzeit haben auch die Radsportvereine von Hannover entdeckt. Zur Nacht von Hannover treffen sich berühmte Radsportler zur Wettfahrt durch die Stadt.

Hannöversche Kulte

Jede Stadt hat ihre eigenen Kulte, hier zwei Dinge, die typisch Hannöversch sind.

Treffen unterm Schwanz

Vorm Bahnhof steht das Denkmal des einstigen Herzogs von Hannover Ernst August – ein beliebter Treffpunkt. Doch ist die Aussprache von „Ernst-August-Denkmal“ wohl zu langwierig für das schnelle Großstadtleben. So sagt der Hannoveraner schlicht: „Ich treff dich unterm Schwanz.“

Lüttje Lage

Bier und Schnaps trinkt man auch anderswo gern zusammen. In Hannover wird daraus ein trinkakrobatisches Kunststück. Bier- und Schnapsglas in der selben Hand zu halten und gleichzeitig zu trinken, will geübt sein. Die Lüttje Lage sorgt vor allem beim Schützenfest für Spaß.

 

Das Opernhaus gehört zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt Hannover und genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. Es wurde im Jahr 1852 im spätklassizistischen Stil an der Georgstraße errichtet, Architekt war Georg Ludwig Friedrich Laves. Die erste Opernaufführung (Mozarts Hochzeit des Figaro) fand am 5. September 1852 statt.

Das Opernhaus löste das Schlosstheater ab, in dem seit 1689 Opernaufführungen stattfanden. Es wurde bis 1918 als königliches Hoftheater geführt, dann für kurze Zeit als Preußisches Staatstheater; aber seit 1921 war es eine städtische Bühne.

Am 26. Juni 1943 wurde das Opernhaus bei einem Bombenangriff fast völlig zerstört. Nach dem Wiederaufbau im historischen Stil (nach den Plänen des Hamburger Architekten Werner Kallmorgen) wurde es am 30. November 1950 mit der Aufführung von Richard Strauss Der Rosenkavalier wieder in Betrieb genommen. 1950 – 1964 folgten weitere Aus- und Zubauten, unter anderem wurden die Foyerräume im Stil der Nachkriegsmoderne gestaltet. 1985 erfolgte eine Modernisierung durch den Architekten Dieter Oesterlen. 2006 übernahm Michael Klügl die Intendanz.

Orchester des Hauses ist das Staatsorchester Hannover.

In einem Londoner Cityguide wurde es als eines der weltweit 20 besten Opernhäuser gelistet

 

Was hat Hannover mit Waterloo zu tun?

Die Waterloosäule:

Das Denkmal erinnert an den Sieg in der Schlacht bei Waterloo, den Preußen, England und Hannover am 18. Juni 1815 gemeinsam gegen Napoléons I. errangen.

Die Waterloosäule ist eine 46,31 Meter hohe, in den Jahren von 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Friedrich Laves errichtete Siegessäule im Stadtbezirk Mitte in Hannover. Sie ist mit einer Statue der Victoria gekrönt. Ihr Stil ist der klassischen Antike nachempfunden und inspiriert sich an der toskanischen Säulenordnung.

Die Säule wurde erst nach knapp zehnjährigen, 1816 begonnenen Diskussionen und Planungen verwirklicht. Sie erhebt sich über einem sechsstufigen Sockel samt würfelförmigem Unterbau mit der Widmungsinschrift: „DEN HELDEN VON WATERLOO DAS DANKBARE VATERLAND“. Namenstafeln der Gefallenen sowie erbeutete Kanonen ergänzen das Ensemble.

Durch den hohlen kannelierten Schaft mit einem Durchmesser von 3,75 Metern führt eine Wendeltreppe bis zu der quadratischen Aussichtsplattform mit der auf einem Tambour und einer Kugel stehenden Figur der Victoria. Diese Statue wurde im Auftrage des Herzogs von Cambridge für den Preis von 200 Louisdor unter Verwendung von 10 Zentnern Kupfer nach einem Entwurf des Bildhauers August Hengst (1796-1868) von dem hannoverschen Hofspengler Konrad Beckmann (1780-1850) und seinem Sohn Franz (1811- ? ) gefertigt.

Erst seit einigen Jahren kann die Plattform am Kopf der Säule wieder bestiegen werden.

 

Karl Jatho – Der erste Mensch…

Karl Jatho (* 3. Februar 1873, Hannover; † 8. Dezember 1933, ebenda), war ein deutscher Flugpionier und der erste Mensch, der nachweislich einen motorisierten Flug erfolgreich durchführte.

Als Inspektor im technischen Revisionsbüro der Stadtverwaltung in Hannover baute Jatho 1896 seinen ersten Gleitflieger in einem Schuppen am Stadtrand. Unbefriedigt von seinem Erstflug und beunruhigt durch den tödlichen Absturz Otto Lilienthals im selben Jahr, nahm er ständige Verbesserungen an seinem Fluggerät vor.

Am 18. August 1903, vier Monate vor dem ersten – gesteuerten – Motorflug der Gebrüder Wright (!), führte er einen ungesteuerten Motorflug in der Vahrenwalder Heide bei Hannover durch, der „von vier Augenzeugen notariell bestätigt“ wurde. Sein Flugzeug, ein 10-PS-Doppeldecker mit 36 m² Flügelfläche, flog etwa 20 Meter weit knapp 30 cm über dem Boden. Jatho verbesserte diese Leistung drei Monate später mit einem 80 Meter langen Flug in einer Höhe von 2,70 m.

In den von ihm gegründeten Hannoverschen Flugzeugwerken entstanden weitere, verbesserte Flugzeugmodelle, wie z. B. der Doppeldecker-Gleiter Jatho 2 aus dem Jahr 1907 sowie die „Stahltaube“ von 1911, mit der Jatho im selben Jahr als erster um Hannover flog. Seiner Firma sowie der von ihm gegründeten Fliegerschule war jedoch kein Erfolg beschieden: Aufgrund des fehlenden Interesses durch das Militär wurden beide 1914 geschlossen.

Karl Jatho selbst hielt den Motor, den er beim Erstflug seines Doppeldeckers verwendete, für zu schwach für einen fortgesetzten Motorflug. Die erreichte Flughöhe sei zu gering und möglicherweise nur durch das Absenken des überflogenen Geländes bedingt gewesen. Dennoch sind wichtige Elemente des modernen Fliegens untrennbar mit dem Namen Karl Jatho verbunden: Pilotenkanzel für den sitzenden Flugzeugführer, Flugzeugfahrwerk und nicht zuletzt der Flugplatz.

Die Marienburg ist eine spätmittelalterliche Burg im nach ihr benannten Ort Marienburg.

Die Marienburg wurde 1346 bis 1349 vom Hildesheimer Bischof Heinrich III. von Braunschweig-Lüneburg (1331-1365) als Trutzburg gegen die aufbegehrenden Bürger seiner Bischofsstadt erbaut. Die Patronin des Bistums Hildesheim war Namensgeber für die Burg, auf lateinisch Castrum Mariae. Nachdem sie 1806 Staatdomäne geworden war, wird sie bis heute auch Domäne Marienburg genannt. Bis 1946 war die Marienburg Namensgeberin des gleichnamigen Landkreises, der dann mit dem Landkreis Hildesheim zum Landkreis Hildesheim-Marienburg fusioniert wurde. Seit 1993 wird die Marienburg von der Universität Hildesheim genutzt. Am 16. September 2005 kaufte die Stadt Hildesheim die Domäne Marienburg für 12,1 Millionen €.


Pavillion Afrika


Pavillion Bhutan


Pavillion Dänemark


Pavillion Finnland

Pavillion Deutschland


Pavillion Holland


Pavillion Island


Pavillion Jemen


Pavillion Kroatien


Pavillion Nepal


Pavillion Norwegen


Pavillion Polen


Pavillion Schweden


Pavillion zum Thema Umwelt


Pavillion Venezuela


Expo Plaza

          

          

 



Die Expo 2000 war die erste Weltausstellung in Deutschland und fand vom 1. Juni 2000 bis zum 31. Oktober 2000 auf einer Fläche von 160 ha auf dem Messegelände am Kronsberg in Hannover statt. Sie stand unter dem Motto „Mensch, Natur und Technik – Eine neue Welt entsteht“.

Das Bureau International des Expositions (B.I.E.) in Paris erteilte Hannover am 14. Juni 1990 mit nur einer Stimme Mehrheit vor dem Mitbewerber Toronto den Zuschlag für die Weltausstellung 2000.

In der Bewerbung Hannovers wurde als Ziel herausgestellt, eine Weltausstellung neuen Typs zu schaffen. Es sollten Visionen für die Zukunft vorgestellt und Modelle für das Gleichgewicht zwischen Mensch, Natur und Technik gegeben werden. Zudem sollten Lösungsmöglichkeiten für das Zusammenleben von mehr als 6 Mrd. Menschen veranschaulicht werden.

Das inhaltliche Konzept der Weltausstellung wurde durch das sich ständig verändernde Logo der EXPO 2000 visualisiert. Das 1994 aus einem Corporate Design-Wettbewerb hervorgegangene Erscheinungsbild wurde von dem Büro QWER aus Köln (Prof. Iris Utikal/Prof. Michael Gais) konzipiert und sechs Jahre lang betreut und weiterentwickelt. Das Logo der EXPO 2000, auch „Impuls“ genannt, stieß weltweit, besonders in Fachkreisen auf großes Interesse und Aufmerksamkeit, da es sich in seiner Form und Farbe ständig wandelte und somit einen dynamischen Prozess (den der Weltausstellung) beschreibt.

Für die Expo 2000 wurde – erstmalig neu auf Weltausstellungen – ein Themenpark errichtet, in dem in Erlebnislandschaften (Arbeit, Basic Needs, Das 21. Jahrhundert, Energie, Ernährung, Gesundheit, Kommunikation, Mensch, Mobilität, Planet of Visions, Umwelt, Wissen) Eindrücke von der Zukunft vermittelt wurden. Die einzelnen Länder stellten sich an Nationentagen und in ihren individuell eingerichteten Pavillons vor.

An der Expo nahmen 155 Nationen und 27 internationale Organisationen teil.

Ebenfalls neu war die Idee, die Weltausstellung mit den weltweiten Projekten nicht nur in Hannover, sondern in der Tat in aller Welt stattfinden zu lassen. In insgesamt 123 Ländern wurden 487 zukunftsweisende, übertragbare und nachhaltig wirkende Projektideen zu allen Themenbereichen als offizielle Expo-2000-Projekte registriert und allein in Deutschland konnten 280 Projekte von unabhängigen Expertengremien als Modelle und Lösungen für die brennenden Zukunftsfragen des neubeginnenden 21. Jahrhunderts anerkannt werden. Auch nach der Weltausstellung gibt es mit dem Network WorldWide Projects eine Weiterarbeit an diesen Zukunftsthemen.

Die Deutsche Messe AG (DMAG) veranstaltete im Jahr 1947 in Konkurrenz zur Leipziger Messe und auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters von Hannover Gustav Bratke die „Exportmesse 1947 in Hannover“. Auf diese Weise legte man den Grundstein für die internationale Etablierung des Messeplatzes Hannover und den Erfolg der seitdem stattfindenden Hannover Messe.

Das Messegelände Hannover befindet sich im Süden der Landeshauptstadt Hannover (Stadtteil Mittelfeld) und ist mit einer überdachten Fläche von 496.000 m² und mit 27 Messehallen das größte Messegelände der Welt. Zu dem Gelände gehört außerdem ein Tagungszentrum.

          

Im Jahr 2000 wurde auf dem Messegelände die Expo 2000 ausgerichtet. Darüber hinaus werden dort jährlich bedeutende Messen wie die CeBIT oder die Hannover Messe ausgerichtet. Das Motiv der Hannover Messe, ein stark stilisierter Hermeskopf, blieb seit Anfang fast unverändert.

In Deutschland, weltweit bedeutendstes Messeland mit 141 Messen, machen inländische Überkapazitäten und wachsende ausländische Konkurrenz erhebliche Sorgen. Als Vorreitermodell kooperiert die Hannover-Messe mit denen in Stuttgart (für gemeinsame Messen in Deutschland) und in Mailand (wegen aufstrebenden Messemärkten in Brasilien, Russland, Indien und China).

                    


Der Rote Faden ist eine 4,2 km lange Linie, die mit roter Farbe auf das Pflaster gepinselt wurde. Sie führt auf Fußgängerwegen entlang und kreuzt zahlreiche Straßen. Die Linie beginnt am Ernst-August Platz an der Tourist Information (Hannover Tourismus GmbH) gegenüber dem Hauptbahnhof und endet am Ernst-August-Denkmal (Hannover) vor dem Hauptbahnhof. Der Verlauf des Roten Fadens ist durchgehend behindertengerecht. Die Markierung wird jährlich im März vom Tiefbauamt mit knapp 70 Liter frischer Farbe nachgezogen. Der Rote Faden entstand im Jahr 1970 und folgt dem Konzept des seit 1958 bestehenden 4 km langen Freedom Trail in Boston. Später wurde er von einigen Städten kopiert.

     

Die Stationen des Roten Fadens

1. Tourist Information (Hannover Tourismus GmbH) gegenüber dem Hauptbahnhof
2. Galerie Luise
3. Das Opernhaus
4. Die Georgstraße
5. Am Georgsplatz
6. Rund um das Aegidientor
7. Aegidienkirche
8. Der „Siebenmännerstein“ (Spartanerstein) an der Aegidienkirche
9. Volkshochschule und Kubus (Theodor-Lessing-Platz)
10. Der Bogenschütze am Trammplatz vor dem Neuen Rathaus
11. Neues Rathaus
12. Das Kestner-Museum
13. Das Wappenportal an der Städtischen Bauverwaltung
14. Laveshaus, ehemaliges Wohnhaus des Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves
15. Wangenheimpalais
16. Waterloosäule und Staatsarchiv
17. Von Wasserkunst und Flussgöttern an der Leine
18. Die Schlossbrücke am Leineschloss
19. Am Hohen Ufer (Beginenturm)
20. Die Nanas von Niki de Saint Phalle (Straßenkunst in Hannover, der Flohmarkt)
21. Durchs Marstalltor in die Altstadt
22. Hannovers ältestes Bürgerhaus (Burgstraße 12)
23. Die Kreuzkirche
24. Johann Duve – Unternehmer und Imagepfleger (Duvekapelle an der Kreuzkirche)
25. Der Ballhof, Hannovers älteste Sporthalle
26. Das Historische Museum
27. Das Leineschloss (Niedersächsischer Landtag)
28. Leibnizhaus am Holzmarkt
29. Im Herzen der Altstadt: Fachwerk & Kneipen
30. Die Marktkirche
31. Das Alte Rathaus
32. Der Fratzenkopf am Alten Rathaus
33. Die Markthalle, der „Bauch von Hannover“
34. Die City – das Einkaufsparadies
35. Kröpcke
36. Unterm Schwanz: Treffpunkt vor dem Hauptbahnhof am Reiterstandbild von Ernst August I.

Grüner Ring Hannover

Der Grüne Ring ist ein seit 1995 eingerichteter Rund-Wander- und Fahrradweg, der – etwa entlang der Stadtgrenze – die Stadt Hannover umrundet. Er ist ideal für die Erkundung der verschiedenen Stadtlandschaften dieser Großstadt, gerade in ihrem Übergang von Stadtteil zu Stadtrand und Umland. Der Grüne Ring besteht aus einem Basisring von 80 km Länge sowie drei Umlandschleifen und zwei Innenschleifen.

Die Basisschleife führt – im Norden Hannovers angefangen – durch die Stadtteile (bzw. eigenständigen Gemeinden oder Städte) Langenhagen, Isernhagen-Süd, Lahe, Misburg, Anderten, Kronsberg, Laatzen, Hemmingen, Arnum, Devese, Wettbergen, Empelde, Benther Berg, Velber, Ahlem, Letter, Marienwerder, Garbsen, Vinnhorst, Godshorn.

www.gruener-ring-hannover.de

In Hannover sind ca. 23 Museen ansässig:

Das Historische Museum erzählt die Geschichte Hannovers, von der mittelalterlichen Siedlung „honovere“ zur Residenzstadt, bis zum weltweit bekannten Messestandort. Schwerpunkt bildet die Zeit von 1714 und 1837, als das Kurfürstentum Hannover in Personalunion mit dem englischen Königshaus verbunden war.


Historische Museum

Die Kestnergesellschaft gehört mit ihren über 4000 Mitgliedern zu den größten Kunstvereinen in Deutschland. Sie zeigt Ausstellungen der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst. Ein besonderer Schwerpunkt bilden Film, Videofilm, zeitgenössische Musik und Architektur, aber auch raumgreifende Installationen und umfassende Präsentationen zeitgenössischer Malerei, Skulptur und Videokunst werden ausgestellt.

Das Kestner-Museum befindet im „Haus der 5000 Fenster“ und ist seit 1889 eines der städtischen Museen. Das Haus zeigt 6000 Jahre angewandte Kunst in vier Sammlungsbereichen: Antike Kulturen, Ägyptische Kulturen, eine wertvolle Münzsammlung und Angewandte Kunst.

Der KUBUS ist ein Forum zeitgenössischer Kunst. Es fühlt sich hauptsächlich der hannoverschen Kunstszene verpflichtet, und daher werden Ausstellungen und Projekte junger und/oder bedeutender Künstler Hannovers präsentiert.

Der Kunstverein Hannover wurde 1832 als einer der ersten Kunstvereine in Deutschland gegründet und hat sein Domizil im „Künstlerhaus Hannover“. Pro Jahr werden 6 – 8 international orientierte monografische und thematische Ausstellungen gezeigt. Die Ausstellungen richten sich nach jährlich wechselnden Schwerpunkten.

Das niedersächsische Landesmuseum ist das größte Museum der Stadt. Die Landesgalerie präsentiert die Europäische Kunst vom 11. bis zum 20. Jahrhundert, die Naturkunde-Abteilung zeigt Zoologie, Botanik, Geologie und ein Vivarium mit Fischen, Insekten, Amphibien und Reptilien, die Urgeschichte-Abteilung zeigt die Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens und die Völkerkunde-Abteilung zeigt die Kulturen aus aller Welt.


Landesmuseum

Das Sprengel-Museum präsentiert die Kunst des 20. Jahrhunderts. Schwerpunkt sind die klassische Moderne mit der Sammlung von Kurt Schwitters, Werken des Deutschen Expressionismus und des Französischen Kubismus, dem Kabinett der Abstrakten, der Grafik und der Abteilung Fotografie und Medien. Das Museum zeigt ferner besondere Beispiele der Abstrakten, der Konzept-Kunst und der Minimal Art, des Informel und des Nouveau Réalisme mit der Schenkung von Niki de Saint-Phalle.

Das Theatermuseum Hannover zeigt eine ständige Ausstellung zur Geschichte des hannoverschen Theaters vom 17. Jahrhundert bis heute. Mehrere Wechselausstellungen im Jahr runden das Angebot ab. Der Besucher bekommt einen Einblick in die Arbeit der Theaterwerkstätten, sowie in Oper, Schauspiel, Ballett und Konzert.

Das Wilhelm-Busch-Museum in Herrrenhausen ist das Deutsche Museum für Karikatur und kritische Grafik. Mit seiner Sammlung zu Wilhelm Busch und der umfangreichen Sammlung zur Karikatur und kritischen Grafik ist dieses Museum einzigartig in Deutschland. Darüber hinaus gibt es ständig wechselnde Ausstellungen (Cartoons, Comics und Karikaturen) zeitgenössischer Künstler aus dem In- und Ausland.

Hinter dem Niedersächsische Münzkabinett der Deutschen Bank verbirgt sich das ehemalige Münzkabinett der Könige von Großbritannien und Kurfürsten von Hannover. Ein weiteres Münzkabinett ist das Münzkabinett der TUI-AG. Die Polizeigeschichtliche Sammlung Niedersachsen ist das größte Polizeimuseum Deutschlands. Das EXPOSEEUM ist das Museum der EXPO 2000. Das fürstliche Leben lässt sich im Herrenhausen-Museum im Fürstenhaus nachvollziehen. Das Blindenmuseum ist eine Rarität in Deutschland, denn ein zweites gibt es nur noch in Berlin. Im Leibnizhaus dreht sich alles um den Philosophen und Hofbibliothekar Gottfried Wilhelm von Leibniz. Das Veterinärmedizinhistorische Museum ist einmalig in Deutschland und befindet sich in der weltberühmten Tierärtlichen Hochschule Hannover. Textiles aus aller Welt gibt es im Museum für textile Kunst zu bewundern, Teppiche und Gegenstände aus 1001 Nacht befinden sich im Orientteppich-Museum. Im Museum für Energiegeschichte(n) wird die 150 jährige Energieanwendungsgeschichte thematisiert, das Buchdruck-Museum ist eingerichtet wie eine Lindener Hinterhofdruckerei der 50er Jahre und das Heimatmuseum Ahlem befasst sich mit der Stadtteilgeschichte von Ahlem.

In Hannover befinden sich ferner im gesamten Stadtgebiet verteilt rund 30 Kunstgalerien. Darunter sind unter anderem die „Hanover Gallery“ mit einer Dauerausstellung des Künstlers Bruno Bruni, das Haus der Fotografie und die NORD/LB Art Gallery.

Jedes Jahr finden im Juni die „Lange Nacht der Museen“ und im September der „Zinnober Kunstvolkslauf“ statt.

Für Weltrauminteressierte gibt es die Volkssternwarte Geschwister Herschel Hannover auf dem Lindener Berg und das Planetarium in der Bismarckschule.

 

Lüttje Lage

Eine Lüttje Lage ist ein im Raum Hannover verbreitetes Mischgetränk aus dem speziellen obergärigen Lüttje-Lagen-Bier und Kornbrand. Eng verbunden mit dem Begriff der Lüttje Lage ist eine spezielle traditionelle Trinkweise.

 

Der Hannoveraner Cord Broyhan, der im Dorf Stöcken (heute Stadtteil) geboren wurde und aufwuchs, braute 1526 als erster das nach ihm benannte obergärige Broyhan-Bier und verschaffte Hannover damit einen wirtschaftlichen Aufschwung und eine bedeutende Stellung auf dem Gebiet der damaligen Braukunst. Aus der Sitte, das Broyhan-Bier zusammen mit Branntwein zu trinken, entstand die Lüttje Lage. Das Getränk wird vornehmlich bei Volksfesten (in der Region Hannover sind dies üblicherweise Schützenfeste, beispielsweise das Schützenfest Hannover) ausgeschenkt. Zudem wird es im Raum Hannover in einigen Gaststätten serviert. Außerhalb der Region ist es nahezu unbekannt.

Traditionell wird eine Lüttje Lage aus zwei speziellen Gläsern gleichzeitig getrunken. Ein kleines, niedriges Glas (5 cl) mit Lüttje-Lagen-Bier (2,8 %) wird zwischen Daumen und Zeigefinger genommen. Der Mittel- und der Ringfinger derselben Hand halten ein mit Korn gefülltes Schnapsglas (1 cl, 32 %). Beim Trinken werden die Gläser so angesetzt, dass das Schnapsglas über dem Bierglas liegt und der Kornbranntwein zusammen mit dem Bier in einem Zug getrunken wird.

 

Lüttje Lagen können Sie immer gut gekühlt in der „Philharmonie“ gegenüber dem neuen Rathaus, im „Grand Hotel Maritim“, in der hannöverschen Altstadt im „Broyhan Haus“, dem „Alt Hanovera“ oder im „Alten Rathaus“ bekommen.

Lüttje Lagen erhalten Sie auch in der Brauerei Herrenhausen, sowie über Ihren Bierverlag/gut sortierten Fachhandel.

 

Daten des Bieres

Brauart: obergärig
Biergattung: Schankbier
Stammwürze: etwa 7,5 %
Alkoholgehalt: Vol. etwa 2,8 %

www.luettje-lage.de

 

 

Herrenhäuser Gärten


Die Herrenhäuser Gärten in Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover setzen sich aus dem Großen Garten, dem Berggarten sowie dem Georgen- und Welfengarten zusammen.
Der Große Garten zählt zu den bedeutenden Barockgärten Europas. Er stellt das historische Kernstück der Herrenhäuser Gärten dar, eine große, annähernd rechteckige, von einer Gracht umschlossene Gartenfläche. Davon räumlich getrennt sind der Berggarten, der Georgengarten und der Welfengarten. Der Berggarten entwickelte sich von einem Gemüse- und Anzuchtgarten zu einem botanischen Garten mit eigenen Attraktionen. Im Stil englischer Landschaftsgärten sind der Georgengarten und der Welfengarten angelegt, welche als beliebte Naherholungsgebiete innerhalb der Stadt Hannover gelten. Gemeinsam ist allen vier Gärten eine mehrere hundert Jahre alte Geschichte und eine Attraktivität bis in die heutige Zeit.Unumstrittener Mittelpunkt ist die große Fontäne, die bei guter Witterung eine Scheitelhöhe von über 80 Metern erreicht.

In den Herrenhäuser Gärten finden jährlich die Internationalen Feuerwerkswettbewerbe statt. Zwischen Mai und September treten die besten Pyrotechniker der Welt gegeneinander an. Ab 2007 wird jede der teilnehmenden Nationen zunächst ein Pflichtprogramm zu festgelegter musikalischer Begleitung zu absolvieren haben. Anschließend können sich die Nationen in einer individuellen Kür präsentieren. Den Feuerwerken voraus geht ein vielfältiges Rahmenprogramm, das eine Mischung aus Kleinkunst, Musik und Gartentheater bietet.

Die Entstehung

Herzog Georg von Calenberg ließ 1638 bei Herrenhausen, das damals ein selbständiges Dorf namens Höringehusen war, einen Garten mit Gebäuden anlegen. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Große Garten von seiner Ausdehnung her der Größe eines Ziergartens. Georg von Calenbergs Sohn Johann Friedrich ließ sich hier ein Schloss erbauen und beauftragte seinen Gärtner Michael Grosse mit dem Bau eines Lustgartens.

Zwischen der ersten Anlage des Gartens bis zu seiner heutigen Ausdehnung unternahmen die folgenden Besitzer erhebliche Veränderungen und Erweiterungen. Das wahrscheinlich größte Motiv für die Erweiterungen der Gartenanlage besaß Herzog Ernst August, dessen Ernennung zum Kurfürsten im Jahre 1692 bevorstand.

Erste kleinere Erweiterungen fanden durch Henri Perronet (gest. 1690) statt; der Große Garten war zu diesem Zeitpunkt von seinen Abmessungen her etwa halb so lang und breit – also ein Viertel so groß – wie heute. Zwischen 1676 und 1680 fanden erhebliche Ausbauarbeiten statt. In diesem Zeitraum wurde das Herrenhäuser Schloss erweitert und 1676 die Große Kaskade sowie ein Jahr später die Grotte erbaut. Federführend für die Arbeiten an Schloss und Gartenanlage waren in dieser Zeit der Hofarchitekt Sartorio, Fontainenmeister Cadart (Catarre) sowie Hofbaumeister Westermann.


Orangerie

Die Hauptaufgabe des Fontainenmeisters bestand darin, die zahlreichen Wasserspiele und vor allem die Große Fontäne mit Wasser zu versorgen. 1686 reist Cadart mit dem Hofbaumeister Westermann und dem Zimmermeister Heimsohn nach Bremen, um die dort errichtete Wasserkunst zu besichtigen. Die drei Herren schlugen vor, auch in der Leine bei Herrenhausen ein Schöpfrad wie in Bremen zu erbauen, man konnte sich aber zunächst nicht darüber einigen, wo das Rad aufgestellt werden sollte. 1687 begann man, vom Benther Berg Wasser nach Herrenhausen zu leiten. 1689 wurde Cadart wegen Untauglichkeit entlassen. Sein Nachfolger Oberbaumeister J. G. de Munter starb schon 1693. Nun holte man einen Franzosen, den Kunstmeister Pierre Denis aus Paris, der 1694 seinen Dienst antrat; aber auch seine Bemühungen, das erforderliche Wasser herbeizuschaffen, blieben erfolglos. Erst 1696 kam Gottfried Wilhelm Leibniz auf die Idee, die Leine aufzustauen und mit einem das Gefälle nutzenden Pumpwerk die Wasserversorgung der Gartenanlage zu sichern.

Aus England kamen der Mechaniker Andrews sowie der Kunstmeister Joseph Cleeves mit seinem Sohn Johann, die, nachdem andere Mechaniker gescheitert waren, mit der Realisierung betraut wurden. Zur Einweihung 1719 kam der König von England, Georg I., nach Hannover. Statt der erhofften zwanzig war der Wasserstrahl der Fontäne jedoch nur enttäuschende fünf Meter hoch. Der französische Mechaniker Desagulier erkannte den Fehler: Das Verbindungsrohr vom Bassin war nicht gekrümmt, sondern rechtwinklig gebogen. Im September 1720 waren die Arbeiten endlich beendet. Joseph Cleeves und sein Sohn wurden bei der Stadt als Kunstmeister angestellt, um die Funktionalität auf Dauer zu gewährleisten. Die Große Fontäne erreicht erstmals 1721 eine Höhe von ungefähr 36 Metern, die Leistung wurde in den Folgejahren bis auf etwa 70 Meter gesteigert; durch Einsatz einer Ringdüse wird ein Hohlstrahl erzeugt. Das als Wasserkunst bezeichnete Pumpwerk liegt außerhalb der Gartenanlage und ist heute ein funktionsfähiges technisches Denkmal.

Wichtige Weiterentwicklungen erfolgten durch Martin Charbonnier (ca. 1655-1720). Bei weiteren Baumaßnahmen entstanden in den Jahren 1707 und 1708 ein Pagenhaus im nordwestlichen Teil der Anlage sowie je ein Tempel in der südöstlichen und in der südwestlichen Ecke des Großen Gartens. Alle drei Gebäude existieren noch heute.

Die Zeit unter Sophie von der Pfalz [Bearbeiten]Unter der Leitung von Kurfürstin Sophie von Hannover wurde der Große Garten neu gestaltet. Kurfürstin Sophie verlebte ihre Jugendzeit in den Niederlanden und ließ den Garten im Stil der niederländischen Barockanlagen gestalten. Der Große Garten vervierfachte bis 1714 seine Ausdehnung und umfasst heute eine Fläche von etwa 50 Hektar.

Eckpavillon an der Graft von Remy de la FosseDoch bald wuchs der Bedarf nach neuen Gebäuden. In den Jahren von 1720 bis 1723 entstand die Orangerie durch den Hofarchtitekten Böhm im Nordosten. Bereits 1739 musste die in Fachwerkbauweise ausgeführte Nordwand der Orangerie erneuert werden. Zwischen 1747 und 1749 entstand im nordwestlichen Teil ein kleineres, zweigeschossiges Gebäude als Wohnung für den Gartendirektor von Hardenberg nach einem Entwurf des Hofarchitekten Heumann.

Von 1819 bis 1821 erneuerte der Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves das Schloss Herrenhausen und zwei Jahre später die Orangerie. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts geriet der Große Garten in Vergessenheit, da sich die folgenden in Personalunion regierenden Herrscher von Hannover und Großbritannien in London aufhielten und sich nicht um den Garten kümmerten. Dies entpuppte sich als Glücksfall für den Garten: Während im 18. Jahrhundert viele Fürsten anfingen, ihre Barockgärten der damaligen Mode folgend in Landschaftsgärten umzugestalten, blieb der Große Garten unverändert.

1862 wählte Georg V. von Hannover Herrenhausen zu seiner ständigen königlichen Residenz. Nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen und der Annexion Hannovers endete 1866 die gesellschaftliche Bedeutung des Großen Gartens und die Anlage verwahrloste erneut. Ein Jahr zuvor erreichte die Große Fontäne nach technischen Verbesserungen eine Höhe von etwa 56 Metern.

Nach dem Kauf des Gartens durch die Stadt Hannover im Jahr 1936 fand eine Umgestaltung statt. Dabei entstanden als Neuschöpfungen neben acht Sondergärten auch der Irrgarten, eine nachempfundene Anlage nach einem Plan von 1674 mit achteckigem Grundriss und einem Durchmesser von 38 Metern. Es ist nicht bekannt, ob sich im 17. Jahrhundert tatsächlich ein Irrgarten im Großen Garten befunden hat. Die Renovierung setzte einseitig auf den Schauwert des Gartens, der Gesichtspunkt des Nutzgartens wurde nicht berücksichtigt.


Wilhelm Busch Museum

Im Zweiten Weltkrieg wurde 1943 das Schloss Herrenhausen nach britischem Bombardement völlig zerstört. Auf den Wiederaufbau des Schlossgebäudes wurde verzichtet; die Gartenanlage war erst im Jahr 1966 annähernd wiederhergestellt. Die Grotte, die Große Kaskade und die Freitreppe des Schlosses waren unzerstört geblieben: Die Grotte sowie die Kaskade stehen noch auf ihrem ursprünglichen Platz, während die Freitreppe im folgendem Wiederaufbau der Gartenanlage an den südwestlichen Rand des Parterre versetzt wurde.

Das Schützenfest Hannover ist das größte Schützenfest der Welt. Es zieht jedes Jahr knapp zwei Millionen Gäste nach Hannover. Als traditionelles Getränk gilt die Lüttje Lage.
Anders als zum Beispiel beim Oktoberfest in München gibt es auf dem Schützenfest keine Polizei- oder Sperrstunde. Das Schützenfest öffnet täglich um 14 Uhr (am 1. Fest-Sonntag zum Schützenausmarsch schon früher) und hat bis früh morgens geöffnet. Die Fahrgeschäfte schließen je nach Besucherzuspruch, in der Regel jedoch gegen 24 Uhr.

Aufgrund der großen Messen ist Hannover an gigantische Besucherströme gewöhnt und darauf ausgelegt. Der Großteil der Innenstadt ist allerdings während des Schützenausmarsches bis ca. 14 Uhr komplett gesperrt. Die Stadtbahnen sind abends und insbesondere an Freitagen (Feuerwerk!) und Mittwochs (Familientag => günstigere Preise!) häufig überfüllt. Die Parkplätze im direkten Umfeld um den Schützenplatz sind während der gesamten Schützenfest-Zeit zumeist vollständig belegt.

Es empfiehlt sich daher zur An- und Abreise die generelle Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs. Die Stadtbahn-Stationen „Waterloo“ und „Krankenhaus Siloah“ liegen in unmittelbarer Nachbarschaft des Festplatzes.

Im großen und ganzen geht das Schützenfest aber dank der in Folge von regelmäßigen großen Messen (CeBit, Hannover Messe, etc..), der Weltausstellung Expo 2000 sowie FIFA Confederations Cup 2005 und FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ausgezeichneten hannoverschen Infrastruktur Jahr für Jahr recht reibungslos vonstatten.

Die Geschichte

Der Grundstein zum Fest wurde 1529 gelegt, als Herzog Erich I. (Calenberg-Göttingen) Hannover mit dem Privileg ausstattete, jährlich ein Schützenfest zu feiern.

Die erste urkundliche Erwähnung des hannoverschen Schützenwesens geht allerdings noch weiter zurück. 1468 hatte sich Herzog Wilhelm der Ältere, in einem Brief an den Rat über die wehrsportlichen Übungen der Hannoveraner beschwert. Ihm war zu Ohren gekommen, dass die Hannoveraner nach einem auf einer Stange befestigten bunten Holzpapageien schossen, wenn sie mit ihrem Landesherren in Fehde lagen. Das geschah damals noch mit Armbrüsten. Als rund 60 Jahre später die Erlaubnis zu einem jährlichen Fest der Schützen erteilt wurde, hatten auch die Hannoveraner bereits auf Feuerwaffen umgerüstet.

Der Umgang mit Armbrust und Gewehr galt damals weniger sportlichen Zielen. Die so bewaffneten Männer sollten nämlich Hannover verteidigen, wenn feindliche Streitkräfte die befestigte Stadt angriffen. Aus den sportlichen Wettkämpfen in Friedenszeiten ergab es sich aber sehr bald, dass die besten Schützen mit Preisen und Auszeichnungen geehrt wurden.

Um Ausschreitungen während der Schützenfeste zu verhindern, wurde bereits im Jahre 1575 eine Schützenordnung erlassen, die den Festbetrieb regelte. Im Jahre 1710 wurden dann die sogenannten „Bruchmeister“ bestellt, die als Hilfsbeamte offiziell für einen geregelten und geordneten Ablauf des Schießens zu sorgen hatten. Bereits seit dem Jahr 1303 sorgten die Bruchmeister in Hannover – als offiziell bestellte städtische Ordnungspersonen – für die Einhaltung der städtischen Gesetze und Verordnungen. Die Aufgaben der Bruchmeister sind über die Jahrhunderte gleich geblieben.

Während die Schützen seit je in ziviler Kleidung antraten, entstand im Jahr 1837 eine neue Schützenordnung, die es ihnen gestattete, auch in gleichmäßig gekleideten Gruppen aufzutreten. Deshalb gilt dieses Jahr als Geburtsstunde der Schützenvereine, weil sich so verschiedene Vereinigungen von Schützen aus gleichen Stadtteilen bildeten. In Hannover gibt es derzeit mehr als 80 Schützenvereine und -gesellschaften.

Der Schützenplatz ist ein ca. 10 Hektar großer Platz am Rande der Innenstadt von Hannover. Zunächst als Exerzierplatz angelegt und genutzt, gehört er zu den größten Festplätzen Deutschlands. Den Platz erreicht man durch eines der fünf großen Tore, von denen das Gilde-Tor im Osten der Haupteingang ist. Die anderen Tore sind das Schausteller-Tor, das Wilkenburger-Tor, das Brauer-Tor und das Herrenhäuser-Tor. Das einzige feststehende Gebäude auf dem Platz ist das „Rundteil“, in dem sich während des Schützenfestes ein Restaurationsbetrieb befindet.

Neben großen Bierzelten gibt es auf dem Schützenfest zwei bis drei Achterbahnen, Live-Entertainment, Karusselle, diverse Fahrgeschäfte und „kulinarische Spezialitäten“. Über 260 Schausteller arbeiten auf dem Fest. Jeden Freitag gibt es ein großes Feuerwerk. Am Mittwoch ist der sogenannte „Familientag“, an dem besondere Ermäßigungen gelten.

Der Schützenmarsch:

Highlight des Schützenfestes ist der rund 12 Kilometer lange Schützenausmarsch. Damit ist der Schützenausmarsch Hannover der längste und größte Festumzug der Welt. Über 12000 Teilnehmer, darunter über 5000 Schützen aus der Region Hannover mit Gastabordnungen aus ganz Deutschland und Einzelschützen aus verschiedenen Ländern, sowie rund 5000 Musiker aus 5 Nationen und aus ganz Deutschland in rund 120 Musikkapellen bilden den Umzug. Dazu kommen über 20 Festwagen, rund 40 Kutschen und Pferdegespanne und rund 10 weitere Fahrzeuge (Oldtimer, Oldtimertrecker, e.t.c.), sowie zahlreiche Festgruppen aus Hannover und verschiedenen Ländern, Kultur- und Folkloregruppen sowie Karnevals- und Reitvereinen. Der Schützenausmarsch wird alljährlich von rund 220000 Besuchern bejubelt, findet am ersten Sonntag des Schützenfestes statt und wird vom NDR live übertragen.

Während des Schützenfestes gibt es noch zwei kleinere Umzüge. Am ersten Abend zieht unmittelbar nach der Bruchmeisterverpflichtung ein Zug mit den Bruchmeistern und mehreren Kapellen vom Neuen Rathaus auf dem Schützenplatz. Am letzten Tag geht dann ein Zug zurück zum Neuen Rathaus, um dort den Zapfenstreich abzuhalten.

Hannover um 1650

Hannover entstand aus einer am Leineufer gelegenen, mittelalterlichen Siedlung. Hinweise auf eine Marktsiedlung an dieser Stelle gibt es bereits um das Jahr 950. Der Vicus Hanovere (vicus: Marktflecken) wird erstmals um 1150 im Hildesheimer „Miracula Sancti Bernwardi“ erwähnt. 1241 erhält Hannover das Stadtprivileg, im 14. Jahrhundert erlebte Hannover wirtschaftlich eine erste Blütezeit. Während des Dreißigjährigen Krieges machte Herzog Georg von Calenberg 1636 die gut befestigte Stadt zu seiner Residenz. Als Residenzstadt erlebte Hannover in den folgenden 80 Jahren eine erneute Blütezeit. Die Bauten dieser Epoche der Geschichte Hannovers setzten nachhaltige Akzente im Stadtbild. Nachdem Kurfürst Georg Ludwig als Georg I. 1714 den englischen Thron bestieg, löste eine zunehmend bürgerliche Gesellschaft allmählich das vom Adel geprägte gesellschaftliche Leben der Stadt ab. Bis 1837 wurden die Königreiche Großbritannien und Hannover in Personalunion regiert.

Hannover war eine autonome Stadt innerhalb des Landes Hannover. 1823 wurde sie Sitz der „Landdrostei Hannover“, aus dem später der Regierungsbezirk Hannover hervorging. 1824 wurde sie Sitz des Amtes Hannover, das durch Vereinigung des Gerichtsschulzenamtes Hannover und des Amtes Coldingen gegründet wurde. 1859 wurde das Amt Langenhagen eingegliedert.

Um 1873 überstieg die Einwohnerzahl die Grenze von 100.000. 1883 wurde Hannover eine kreisfreie Stadt und Sitz des aus dem Amt Hannover entstandenen Landkreises Hannover sowie des aus der Landdrostei Hannover hervorgegangenen Regierungsbezirks Hannover.

Hannover…

ist eine/die „Grüne Stadt“ und besitzt viele Erholungsflächen wie den Stadtwald Eilenriede, Georgengarten, Maschaue,… kaum eine Stadt hat mehr Bäume und Grünflächen in Deutschland.
hat zusätzlich attraktive Erholungsgebiete im Umkreis: Die Lüneburger Heide, das Steinhuder Meer, den Deister, das Weserbergland und den Harz (Gebirge). Auch zur Nord- und Ostsee sind es lediglich 150km bzw. 190km
Vor den Toren von Hannover befindet sich außerdem die Marienburg.
ist eine Messe- & Expostadt mit dem weltgrößten Messegelände!
liegt verkehrsgünstig am Autobahnkreuz A2/A7 (siehe weiter unten)
hat ein gut ausgebautes Bus-, S- & U-Bahnnetz
hat einen Flughafen mit schneller Abfertigung und über 70 Anflugziele in Europa, Zentralasien und Nordafrika.
hat eines der 20 besten Opernhäuser der Welt!
hat mit den „Herrenhäuser Gärten“ einen der wenigen noch original erhaltenen Barockgärten in Europa
hat eine tolle Innen- und Altstadt. Der Einkaufskern ist so angelegt, dass man keine weiten Wege hat, alles ist zu Fuß gut zu erreichen.
hat interessante architektonische Gebäude, u.a. den Gehry Tower, einen prämierten Bahnhof, schöne Altstadtgebäude, die Oper, ein Stadion mit einzigartiker Konstruktion, das „Neue Rathaus“,…
besitzt eine geprägte Museenlandschaft
hat das größte Schützenfest der Welt, wo man seit jahrundertalter Tradition „Lüttje Lage“ trinkt.
hat viele Events; Frühlingsfest, Maschseefest, Schützenfest, Altstadtfest, Oktoberfest, Lister Meile Fest, Reincarnation,….! Viele Konzerte und jede Menge weiterer Veranstaltungen finden hier statt. Wer sich da noch langweilt ist selbst schuld!
ist im Sport erstklassig beim Fußball, Wasserball, Hockey, Turnen und im Sledgeeishockey und Rugby sogar eine dominante Hochburg! Im Rugby gingen bisher über 60 Deutsche Meistertitel nach Hannover!
hat einen der attraktivsten Zoo´s in Europa (-> Erlebnis-Zoo)
hat mit der Medizinischen Hochschule und dem „International Neuroscience Institute“ Einrichtungen, die weltweite Anerkennung genießen. Die Architektur des INI bildet in abstrahierter Form die Umrisse des menschlichen Gehirns ab. Das im Medical Park Hannover gelegene Zentrum ist für Besucher von weitem als eindrucksvolles Bauwerk sichtbar (siehe Bildergallerie). Präsident des INI ist Prof. M. Samii.
Die Tierärztliche Hochschule sowie die Musikhochschule von Hannover sind ebenfalls überregional bekannt. Die Musikhochschule hat viele Preisträger hervorgebracht. Michael Schumacher und andere Stars lassen Ihre Haustiere in der hannoverschen Tierärztlichen Hochschule behandeln!