Scorpions

Veröffentlicht: 8. November 2011 in Musik, hergestellt in Hannover
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Hannover, Heimat der EXPO 2000, letzte Station eines Ex-Kanzlerkandidaten und Hauptstadt des Bundeslandes Niedersachsen. 1965 gründet sich ausgerechnet dort die wohl erfolgreichste deutsche Heavy-Combo der 80er. Initiator Rudolf Schenker und sein Bruder Michael beginnen zusammen mit Wolfgang Dziony am Schlagzeug als die Scorpions zu musizieren und stoßen im Proberaum nebenan auf Sänger Klaus Meine, der zu der Zeit mit den Jungs von Corpenicus das Haus rockt. Auch Michael Schenker wirkt zu diesem Zeitpunkt noch bei diesen Corpenicus mit, die sich 1969 jedoch auflösen. Dass es die richtige Entscheidung für Michael und Klaus ist, sich auf die eine Band zu konzentrieren, kristallisiert sich schon ein Jahr später heraus.

Das Debütalbum „Lonesome Crow“ und kommt 1972 in die Läden. Nach der Promotion-Tour steigt Michael ein Jahr später aus der Gruppe aus. Er überzeugt die Kollegen der britischen Rock-Formation UFO mit seinen erstaunlichen Fertigkeiten an der Gitarre und schließt sich kurzerhand dieser englischen Rockkombo an. Ulrich Jon Roth ersetzt den Lead-Gitarristen vorrübergehend. In diesem Jahr nehmen die Scorpions mit The Sweet ihre erste Europa-Tournee in Angriff. Ihr Heavy-Rock kommt bei den Konzerten gut an. Dabei versuchen die Hannoveraner immer, eingängige Songs zu schreiben und melodische Parts einzufügen. Ein große Chance bietet sich 1975. Die Combo tourt als Co-Headliner mit KISS durch Europa, was sie schnell populär werden lässt. Nach etlichen Auszeichnungen in Deutschland bringen es die Jungs auch auf anderen Kontinenten zu Ruhm. In Japan erreichen sie 1976 Goldstatus. Daraufhin spielt die Gruppe etliche Gigs in diesem Land, in dem sie zum ersten Mal gefeiert werden wie Rockstars. Trotz diesem Erfolg verlässt Uli Jon Roth nach der Tournee die Band.

Klaus Meine, Rudolf Schenker und Matthias Jabs bilden bis heute das musikalische Rückgrat der Scorpions. Zusammen mit Francis Buchholz am Bass und Herman Rarebell (eigentlich Hermann Erbel) am Schlagzeug findet sich 1979 die endgültige Formation. Bereits 1979 wird in den USA die erste Scorpions-Platte „Lovedrive“ vergoldet. Das Live-Album „World Wide Live“ stellt eine Dokumentation der ausgiebigen Tourneen der Hannoveraner dar. Dazu gibt’s auch ein Video, das die Jungs in Aktion zeigt. Anfang der 80er Jahre verliert Klaus Meine seine Stimme, er muss eine langwierige Therapie und zwei Operationen an seinen Stimmbändern über sich ergehen lassen. Doch die Band hält zu ihm und sucht sich keinen neuen Sänger. Schon 1982 kehren sie gemeinsam mit neuer Power zurück. Die Zuversicht der restlichen Bandglieder festigt den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe, und Meine überrascht die Kritiker nach seiner Genesung mit neuem Stimmvolumen. Nicht nur aufgrund dieser Tatsache hat sich das Warten und die Zwangspause gelohnt.

Klaus komponiert 1989 den Hit „Wind Of Change“, den die Scorpions 1990 auf dem Album „Crazy World“ in die Läden bringen. Der zum Teil gepfiffene Hit mausert sich in Deutschland zur Mauerfallhymne und bleibt wochenlang die Nummer eins in den Charts. Dass die Scorpions schon immer für Balladen gut sind, beweisen sie schon vorher („Still Lovin‘ You“), aber der Erfolg des Wechselwindes bricht alle Rekorde. Was wirklich Kohle bringt, merken die Buben recht schnell, und so verschwinden die wilden Sounds der Scorpions aus den frühen 80ern in den 90ern mehr und mehr, die Fans sind auch nicht mehr so zahlreich wie damals in den guten alten Zeiten. Trotzdem spielt die Rock-Formation als Headliner auf etlichen Festivals. Größen wie Bon Jovi, Metallica, Iron Maiden, Def Leppard und andere Bands treten im Vorprogramm der Hannover Rock-Opis auf. Welttourneen schließen sich diesen ausverkauften Konzerten in den größten Hallen Europas an. 1999 sind sie wieder mit neuer Single und auch neuem Album („Eye To Eye“) am Start. Auf der Expo 2000 in Hannover spielen sie mit Unterstützung der Berliner Philhamoniker „Moment Of Glory“ ein und bringen das Event 2004 sogar nochmal auf DVD raus. Zuvor steht 2001 aber noch „Acoustica“ an, auf dem die Scorps einige ihrer Hits im akustischen Gewand vor Livepublikum präsentieren. Ob das so zwinngend notwendig ist, bleibt Ermessenssache. 2004 steht ein Jubiläum bei den legendären Rockern an. Sie verwirklichen nach 35 Jahren Bandgeschichte ihr 20. Album „Unbreakable“. Da ist es doch an der Zeit, mal wieder den Dampfhammer herauszuholen, statt mit Wattebäuschchen um sich zu werfen. Doch schon steht das nächste Jubiläum ins Haus, denn mit „The Platinum Collection“ feiern die Herren ihr 40-jähriges (!) Bühnenjubiläum. Andere saugen da schon lange im Sauerstoffzelt, nicht so die Scorpions.

Studioalben:
1972: Lonesome Crow
1974: Fly To The Rainbow
1975: In Trance
1976: Virgin Killer
1977: Taken By Force
1979: Lovedrive
1980: Animal Magnetism
1982: Blackout
1984: Love At First Sting
1988: Savage Amusement
1990: Crazy World
1993: Face The Heat
1996: Pure Instinct
1999: Eye II Eye
2004: Unbreakable
2007: Humanity – Hour I

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