Archiv für 16. November 2011

 

Niedersachsen

Niedersachsen liegt in Nordwestdeutschland im niederdeutschen Sprachraum. Flächenmäßig ist es nach Bayern das zweitgrößte Land der Bundesrepublik Deutschland.

Fläche: 47348 km2, ~7,58 Mio. Einwohner, Landeshauptstadt ist Hannover.

Niedersachsen hat Anteile am Harz, am Niedersächs. Bergland, das aus weitgespannten Aufwölbungen (Weserbergland), Schichtstufen (Leinebergland) und Schichtkämmen (Weser- und Wiehengebirge) besteht und vom Leinegraben durchzogen wird sowie am von eiszeitl. Ablagerungen bedeckten Norddt. Tiefland. An Bodenschätzen kommen Stein- und Kalisalz vor sowie Erdöl und Erdgas, Braunkohle, Eisenerze und Kieselgur. Etwa 64% der Landesfläche werden landwirtschaftl. genutzt. An der Küste gibt es Schiffbau und -Ausrüstungsbetriebe, Fisch- und Importgüterverarbeitung, im Raum Wolfsburg Kfz-Industrie (VW). In einigen Gebieten ist der Fremdenverkehr die Haupterwerbsquelle (Nordseeküste, Ostfries. Inseln, Lüneburger Heide, Harz, Solling sowie Mineral-, Moorbäder und Kneippkurorte).

Die unter brit. Besatzung neugebildeten Länder Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Prov. Hannover wurden von der brit. Militärregierung am 1. 11. 1946 zum Land Niedersachsen zusammengefaßt.

 

Das Opernhaus gehört zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt Hannover und genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. Es wurde im Jahr 1852 im spätklassizistischen Stil an der Georgstraße errichtet, Architekt war Georg Ludwig Friedrich Laves. Die erste Opernaufführung (Mozarts Hochzeit des Figaro) fand am 5. September 1852 statt.

Das Opernhaus löste das Schlosstheater ab, in dem seit 1689 Opernaufführungen stattfanden. Es wurde bis 1918 als königliches Hoftheater geführt, dann für kurze Zeit als Preußisches Staatstheater; aber seit 1921 war es eine städtische Bühne.

Am 26. Juni 1943 wurde das Opernhaus bei einem Bombenangriff fast völlig zerstört. Nach dem Wiederaufbau im historischen Stil (nach den Plänen des Hamburger Architekten Werner Kallmorgen) wurde es am 30. November 1950 mit der Aufführung von Richard Strauss Der Rosenkavalier wieder in Betrieb genommen. 1950 – 1964 folgten weitere Aus- und Zubauten, unter anderem wurden die Foyerräume im Stil der Nachkriegsmoderne gestaltet. 1985 erfolgte eine Modernisierung durch den Architekten Dieter Oesterlen. 2006 übernahm Michael Klügl die Intendanz.

Orchester des Hauses ist das Staatsorchester Hannover.

In einem Londoner Cityguide wurde es als eines der weltweit 20 besten Opernhäuser gelistet

 

Was hat Hannover mit Waterloo zu tun?

Die Waterloosäule:

Das Denkmal erinnert an den Sieg in der Schlacht bei Waterloo, den Preußen, England und Hannover am 18. Juni 1815 gemeinsam gegen Napoléons I. errangen.

Die Waterloosäule ist eine 46,31 Meter hohe, in den Jahren von 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Friedrich Laves errichtete Siegessäule im Stadtbezirk Mitte in Hannover. Sie ist mit einer Statue der Victoria gekrönt. Ihr Stil ist der klassischen Antike nachempfunden und inspiriert sich an der toskanischen Säulenordnung.

Die Säule wurde erst nach knapp zehnjährigen, 1816 begonnenen Diskussionen und Planungen verwirklicht. Sie erhebt sich über einem sechsstufigen Sockel samt würfelförmigem Unterbau mit der Widmungsinschrift: „DEN HELDEN VON WATERLOO DAS DANKBARE VATERLAND“. Namenstafeln der Gefallenen sowie erbeutete Kanonen ergänzen das Ensemble.

Durch den hohlen kannelierten Schaft mit einem Durchmesser von 3,75 Metern führt eine Wendeltreppe bis zu der quadratischen Aussichtsplattform mit der auf einem Tambour und einer Kugel stehenden Figur der Victoria. Diese Statue wurde im Auftrage des Herzogs von Cambridge für den Preis von 200 Louisdor unter Verwendung von 10 Zentnern Kupfer nach einem Entwurf des Bildhauers August Hengst (1796-1868) von dem hannoverschen Hofspengler Konrad Beckmann (1780-1850) und seinem Sohn Franz (1811- ? ) gefertigt.

Erst seit einigen Jahren kann die Plattform am Kopf der Säule wieder bestiegen werden.

 

Karl Jatho – Der erste Mensch…

Karl Jatho (* 3. Februar 1873, Hannover; † 8. Dezember 1933, ebenda), war ein deutscher Flugpionier und der erste Mensch, der nachweislich einen motorisierten Flug erfolgreich durchführte.

Als Inspektor im technischen Revisionsbüro der Stadtverwaltung in Hannover baute Jatho 1896 seinen ersten Gleitflieger in einem Schuppen am Stadtrand. Unbefriedigt von seinem Erstflug und beunruhigt durch den tödlichen Absturz Otto Lilienthals im selben Jahr, nahm er ständige Verbesserungen an seinem Fluggerät vor.

Am 18. August 1903, vier Monate vor dem ersten – gesteuerten – Motorflug der Gebrüder Wright (!), führte er einen ungesteuerten Motorflug in der Vahrenwalder Heide bei Hannover durch, der „von vier Augenzeugen notariell bestätigt“ wurde. Sein Flugzeug, ein 10-PS-Doppeldecker mit 36 m² Flügelfläche, flog etwa 20 Meter weit knapp 30 cm über dem Boden. Jatho verbesserte diese Leistung drei Monate später mit einem 80 Meter langen Flug in einer Höhe von 2,70 m.

In den von ihm gegründeten Hannoverschen Flugzeugwerken entstanden weitere, verbesserte Flugzeugmodelle, wie z. B. der Doppeldecker-Gleiter Jatho 2 aus dem Jahr 1907 sowie die „Stahltaube“ von 1911, mit der Jatho im selben Jahr als erster um Hannover flog. Seiner Firma sowie der von ihm gegründeten Fliegerschule war jedoch kein Erfolg beschieden: Aufgrund des fehlenden Interesses durch das Militär wurden beide 1914 geschlossen.

Karl Jatho selbst hielt den Motor, den er beim Erstflug seines Doppeldeckers verwendete, für zu schwach für einen fortgesetzten Motorflug. Die erreichte Flughöhe sei zu gering und möglicherweise nur durch das Absenken des überflogenen Geländes bedingt gewesen. Dennoch sind wichtige Elemente des modernen Fliegens untrennbar mit dem Namen Karl Jatho verbunden: Pilotenkanzel für den sitzenden Flugzeugführer, Flugzeugfahrwerk und nicht zuletzt der Flugplatz.

Die Marienburg ist eine spätmittelalterliche Burg im nach ihr benannten Ort Marienburg.

Die Marienburg wurde 1346 bis 1349 vom Hildesheimer Bischof Heinrich III. von Braunschweig-Lüneburg (1331-1365) als Trutzburg gegen die aufbegehrenden Bürger seiner Bischofsstadt erbaut. Die Patronin des Bistums Hildesheim war Namensgeber für die Burg, auf lateinisch Castrum Mariae. Nachdem sie 1806 Staatdomäne geworden war, wird sie bis heute auch Domäne Marienburg genannt. Bis 1946 war die Marienburg Namensgeberin des gleichnamigen Landkreises, der dann mit dem Landkreis Hildesheim zum Landkreis Hildesheim-Marienburg fusioniert wurde. Seit 1993 wird die Marienburg von der Universität Hildesheim genutzt. Am 16. September 2005 kaufte die Stadt Hildesheim die Domäne Marienburg für 12,1 Millionen €.

Erlebniszoo Hannover

Veröffentlicht: 16. November 2011 in HANNOVER, Stadt an der Leine
Schlagwörter:,
Der Zoo Hannover wurde am 4. Mai 1865 gegründet und gliedert sich (seit dem Umbau zum Erlebniszoo) in landschaftlich unterschiedlich gestaltete Themenbereiche durch die der sogenannte Entdeckerpfad führt. Die Reihenfolge der Themengebiete entspricht der Reihenfolge des Entdeckerpfades.Der Erlebnis-Zoo Hannover ist einer der schönsten und spektakulärsten Zoos in Europa. Zum zweiten mal in Folge gewann der Zoo im Jahr 2007 den „Park Scout Award“, und ist damit der schönste Zoo in Deutschland. Er besteht aus den Themenbereichen Sambesi, Gorilla-Berg, Meyers Hof und Dschungel-Palast. Weitere kleinere Themenbereiche sind Australien, das Strandbad und der Wald der Wölfe. Ferner gibt es im Erlebnis-Zoo unter anderem ein Tropenhaus, ein Urwaldhaus und eine Show-Arena. 2010 wurde die große Alaskalandschaft Yukon Bay realisiert.


Pavillion Afrika


Pavillion Bhutan


Pavillion Dänemark


Pavillion Finnland

Pavillion Deutschland


Pavillion Holland


Pavillion Island


Pavillion Jemen


Pavillion Kroatien


Pavillion Nepal


Pavillion Norwegen


Pavillion Polen


Pavillion Schweden


Pavillion zum Thema Umwelt


Pavillion Venezuela


Expo Plaza

          

          

 



Die Expo 2000 war die erste Weltausstellung in Deutschland und fand vom 1. Juni 2000 bis zum 31. Oktober 2000 auf einer Fläche von 160 ha auf dem Messegelände am Kronsberg in Hannover statt. Sie stand unter dem Motto „Mensch, Natur und Technik – Eine neue Welt entsteht“.

Das Bureau International des Expositions (B.I.E.) in Paris erteilte Hannover am 14. Juni 1990 mit nur einer Stimme Mehrheit vor dem Mitbewerber Toronto den Zuschlag für die Weltausstellung 2000.

In der Bewerbung Hannovers wurde als Ziel herausgestellt, eine Weltausstellung neuen Typs zu schaffen. Es sollten Visionen für die Zukunft vorgestellt und Modelle für das Gleichgewicht zwischen Mensch, Natur und Technik gegeben werden. Zudem sollten Lösungsmöglichkeiten für das Zusammenleben von mehr als 6 Mrd. Menschen veranschaulicht werden.

Das inhaltliche Konzept der Weltausstellung wurde durch das sich ständig verändernde Logo der EXPO 2000 visualisiert. Das 1994 aus einem Corporate Design-Wettbewerb hervorgegangene Erscheinungsbild wurde von dem Büro QWER aus Köln (Prof. Iris Utikal/Prof. Michael Gais) konzipiert und sechs Jahre lang betreut und weiterentwickelt. Das Logo der EXPO 2000, auch „Impuls“ genannt, stieß weltweit, besonders in Fachkreisen auf großes Interesse und Aufmerksamkeit, da es sich in seiner Form und Farbe ständig wandelte und somit einen dynamischen Prozess (den der Weltausstellung) beschreibt.

Für die Expo 2000 wurde – erstmalig neu auf Weltausstellungen – ein Themenpark errichtet, in dem in Erlebnislandschaften (Arbeit, Basic Needs, Das 21. Jahrhundert, Energie, Ernährung, Gesundheit, Kommunikation, Mensch, Mobilität, Planet of Visions, Umwelt, Wissen) Eindrücke von der Zukunft vermittelt wurden. Die einzelnen Länder stellten sich an Nationentagen und in ihren individuell eingerichteten Pavillons vor.

An der Expo nahmen 155 Nationen und 27 internationale Organisationen teil.

Ebenfalls neu war die Idee, die Weltausstellung mit den weltweiten Projekten nicht nur in Hannover, sondern in der Tat in aller Welt stattfinden zu lassen. In insgesamt 123 Ländern wurden 487 zukunftsweisende, übertragbare und nachhaltig wirkende Projektideen zu allen Themenbereichen als offizielle Expo-2000-Projekte registriert und allein in Deutschland konnten 280 Projekte von unabhängigen Expertengremien als Modelle und Lösungen für die brennenden Zukunftsfragen des neubeginnenden 21. Jahrhunderts anerkannt werden. Auch nach der Weltausstellung gibt es mit dem Network WorldWide Projects eine Weiterarbeit an diesen Zukunftsthemen.

Die Deutsche Messe AG (DMAG) veranstaltete im Jahr 1947 in Konkurrenz zur Leipziger Messe und auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters von Hannover Gustav Bratke die „Exportmesse 1947 in Hannover“. Auf diese Weise legte man den Grundstein für die internationale Etablierung des Messeplatzes Hannover und den Erfolg der seitdem stattfindenden Hannover Messe.

Das Messegelände Hannover befindet sich im Süden der Landeshauptstadt Hannover (Stadtteil Mittelfeld) und ist mit einer überdachten Fläche von 496.000 m² und mit 27 Messehallen das größte Messegelände der Welt. Zu dem Gelände gehört außerdem ein Tagungszentrum.

          

Im Jahr 2000 wurde auf dem Messegelände die Expo 2000 ausgerichtet. Darüber hinaus werden dort jährlich bedeutende Messen wie die CeBIT oder die Hannover Messe ausgerichtet. Das Motiv der Hannover Messe, ein stark stilisierter Hermeskopf, blieb seit Anfang fast unverändert.

In Deutschland, weltweit bedeutendstes Messeland mit 141 Messen, machen inländische Überkapazitäten und wachsende ausländische Konkurrenz erhebliche Sorgen. Als Vorreitermodell kooperiert die Hannover-Messe mit denen in Stuttgart (für gemeinsame Messen in Deutschland) und in Mailand (wegen aufstrebenden Messemärkten in Brasilien, Russland, Indien und China).

                    


Der Rote Faden ist eine 4,2 km lange Linie, die mit roter Farbe auf das Pflaster gepinselt wurde. Sie führt auf Fußgängerwegen entlang und kreuzt zahlreiche Straßen. Die Linie beginnt am Ernst-August Platz an der Tourist Information (Hannover Tourismus GmbH) gegenüber dem Hauptbahnhof und endet am Ernst-August-Denkmal (Hannover) vor dem Hauptbahnhof. Der Verlauf des Roten Fadens ist durchgehend behindertengerecht. Die Markierung wird jährlich im März vom Tiefbauamt mit knapp 70 Liter frischer Farbe nachgezogen. Der Rote Faden entstand im Jahr 1970 und folgt dem Konzept des seit 1958 bestehenden 4 km langen Freedom Trail in Boston. Später wurde er von einigen Städten kopiert.

     

Die Stationen des Roten Fadens

1. Tourist Information (Hannover Tourismus GmbH) gegenüber dem Hauptbahnhof
2. Galerie Luise
3. Das Opernhaus
4. Die Georgstraße
5. Am Georgsplatz
6. Rund um das Aegidientor
7. Aegidienkirche
8. Der „Siebenmännerstein“ (Spartanerstein) an der Aegidienkirche
9. Volkshochschule und Kubus (Theodor-Lessing-Platz)
10. Der Bogenschütze am Trammplatz vor dem Neuen Rathaus
11. Neues Rathaus
12. Das Kestner-Museum
13. Das Wappenportal an der Städtischen Bauverwaltung
14. Laveshaus, ehemaliges Wohnhaus des Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves
15. Wangenheimpalais
16. Waterloosäule und Staatsarchiv
17. Von Wasserkunst und Flussgöttern an der Leine
18. Die Schlossbrücke am Leineschloss
19. Am Hohen Ufer (Beginenturm)
20. Die Nanas von Niki de Saint Phalle (Straßenkunst in Hannover, der Flohmarkt)
21. Durchs Marstalltor in die Altstadt
22. Hannovers ältestes Bürgerhaus (Burgstraße 12)
23. Die Kreuzkirche
24. Johann Duve – Unternehmer und Imagepfleger (Duvekapelle an der Kreuzkirche)
25. Der Ballhof, Hannovers älteste Sporthalle
26. Das Historische Museum
27. Das Leineschloss (Niedersächsischer Landtag)
28. Leibnizhaus am Holzmarkt
29. Im Herzen der Altstadt: Fachwerk & Kneipen
30. Die Marktkirche
31. Das Alte Rathaus
32. Der Fratzenkopf am Alten Rathaus
33. Die Markthalle, der „Bauch von Hannover“
34. Die City – das Einkaufsparadies
35. Kröpcke
36. Unterm Schwanz: Treffpunkt vor dem Hauptbahnhof am Reiterstandbild von Ernst August I.

Grüner Ring Hannover

Der Grüne Ring ist ein seit 1995 eingerichteter Rund-Wander- und Fahrradweg, der – etwa entlang der Stadtgrenze – die Stadt Hannover umrundet. Er ist ideal für die Erkundung der verschiedenen Stadtlandschaften dieser Großstadt, gerade in ihrem Übergang von Stadtteil zu Stadtrand und Umland. Der Grüne Ring besteht aus einem Basisring von 80 km Länge sowie drei Umlandschleifen und zwei Innenschleifen.

Die Basisschleife führt – im Norden Hannovers angefangen – durch die Stadtteile (bzw. eigenständigen Gemeinden oder Städte) Langenhagen, Isernhagen-Süd, Lahe, Misburg, Anderten, Kronsberg, Laatzen, Hemmingen, Arnum, Devese, Wettbergen, Empelde, Benther Berg, Velber, Ahlem, Letter, Marienwerder, Garbsen, Vinnhorst, Godshorn.

www.gruener-ring-hannover.de

In Hannover sind ca. 23 Museen ansässig:

Das Historische Museum erzählt die Geschichte Hannovers, von der mittelalterlichen Siedlung „honovere“ zur Residenzstadt, bis zum weltweit bekannten Messestandort. Schwerpunkt bildet die Zeit von 1714 und 1837, als das Kurfürstentum Hannover in Personalunion mit dem englischen Königshaus verbunden war.


Historische Museum

Die Kestnergesellschaft gehört mit ihren über 4000 Mitgliedern zu den größten Kunstvereinen in Deutschland. Sie zeigt Ausstellungen der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst. Ein besonderer Schwerpunkt bilden Film, Videofilm, zeitgenössische Musik und Architektur, aber auch raumgreifende Installationen und umfassende Präsentationen zeitgenössischer Malerei, Skulptur und Videokunst werden ausgestellt.

Das Kestner-Museum befindet im „Haus der 5000 Fenster“ und ist seit 1889 eines der städtischen Museen. Das Haus zeigt 6000 Jahre angewandte Kunst in vier Sammlungsbereichen: Antike Kulturen, Ägyptische Kulturen, eine wertvolle Münzsammlung und Angewandte Kunst.

Der KUBUS ist ein Forum zeitgenössischer Kunst. Es fühlt sich hauptsächlich der hannoverschen Kunstszene verpflichtet, und daher werden Ausstellungen und Projekte junger und/oder bedeutender Künstler Hannovers präsentiert.

Der Kunstverein Hannover wurde 1832 als einer der ersten Kunstvereine in Deutschland gegründet und hat sein Domizil im „Künstlerhaus Hannover“. Pro Jahr werden 6 – 8 international orientierte monografische und thematische Ausstellungen gezeigt. Die Ausstellungen richten sich nach jährlich wechselnden Schwerpunkten.

Das niedersächsische Landesmuseum ist das größte Museum der Stadt. Die Landesgalerie präsentiert die Europäische Kunst vom 11. bis zum 20. Jahrhundert, die Naturkunde-Abteilung zeigt Zoologie, Botanik, Geologie und ein Vivarium mit Fischen, Insekten, Amphibien und Reptilien, die Urgeschichte-Abteilung zeigt die Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens und die Völkerkunde-Abteilung zeigt die Kulturen aus aller Welt.


Landesmuseum

Das Sprengel-Museum präsentiert die Kunst des 20. Jahrhunderts. Schwerpunkt sind die klassische Moderne mit der Sammlung von Kurt Schwitters, Werken des Deutschen Expressionismus und des Französischen Kubismus, dem Kabinett der Abstrakten, der Grafik und der Abteilung Fotografie und Medien. Das Museum zeigt ferner besondere Beispiele der Abstrakten, der Konzept-Kunst und der Minimal Art, des Informel und des Nouveau Réalisme mit der Schenkung von Niki de Saint-Phalle.

Das Theatermuseum Hannover zeigt eine ständige Ausstellung zur Geschichte des hannoverschen Theaters vom 17. Jahrhundert bis heute. Mehrere Wechselausstellungen im Jahr runden das Angebot ab. Der Besucher bekommt einen Einblick in die Arbeit der Theaterwerkstätten, sowie in Oper, Schauspiel, Ballett und Konzert.

Das Wilhelm-Busch-Museum in Herrrenhausen ist das Deutsche Museum für Karikatur und kritische Grafik. Mit seiner Sammlung zu Wilhelm Busch und der umfangreichen Sammlung zur Karikatur und kritischen Grafik ist dieses Museum einzigartig in Deutschland. Darüber hinaus gibt es ständig wechselnde Ausstellungen (Cartoons, Comics und Karikaturen) zeitgenössischer Künstler aus dem In- und Ausland.

Hinter dem Niedersächsische Münzkabinett der Deutschen Bank verbirgt sich das ehemalige Münzkabinett der Könige von Großbritannien und Kurfürsten von Hannover. Ein weiteres Münzkabinett ist das Münzkabinett der TUI-AG. Die Polizeigeschichtliche Sammlung Niedersachsen ist das größte Polizeimuseum Deutschlands. Das EXPOSEEUM ist das Museum der EXPO 2000. Das fürstliche Leben lässt sich im Herrenhausen-Museum im Fürstenhaus nachvollziehen. Das Blindenmuseum ist eine Rarität in Deutschland, denn ein zweites gibt es nur noch in Berlin. Im Leibnizhaus dreht sich alles um den Philosophen und Hofbibliothekar Gottfried Wilhelm von Leibniz. Das Veterinärmedizinhistorische Museum ist einmalig in Deutschland und befindet sich in der weltberühmten Tierärtlichen Hochschule Hannover. Textiles aus aller Welt gibt es im Museum für textile Kunst zu bewundern, Teppiche und Gegenstände aus 1001 Nacht befinden sich im Orientteppich-Museum. Im Museum für Energiegeschichte(n) wird die 150 jährige Energieanwendungsgeschichte thematisiert, das Buchdruck-Museum ist eingerichtet wie eine Lindener Hinterhofdruckerei der 50er Jahre und das Heimatmuseum Ahlem befasst sich mit der Stadtteilgeschichte von Ahlem.

In Hannover befinden sich ferner im gesamten Stadtgebiet verteilt rund 30 Kunstgalerien. Darunter sind unter anderem die „Hanover Gallery“ mit einer Dauerausstellung des Künstlers Bruno Bruni, das Haus der Fotografie und die NORD/LB Art Gallery.

Jedes Jahr finden im Juni die „Lange Nacht der Museen“ und im September der „Zinnober Kunstvolkslauf“ statt.

Für Weltrauminteressierte gibt es die Volkssternwarte Geschwister Herschel Hannover auf dem Lindener Berg und das Planetarium in der Bismarckschule.

 

Lüttje Lage

Eine Lüttje Lage ist ein im Raum Hannover verbreitetes Mischgetränk aus dem speziellen obergärigen Lüttje-Lagen-Bier und Kornbrand. Eng verbunden mit dem Begriff der Lüttje Lage ist eine spezielle traditionelle Trinkweise.

 

Der Hannoveraner Cord Broyhan, der im Dorf Stöcken (heute Stadtteil) geboren wurde und aufwuchs, braute 1526 als erster das nach ihm benannte obergärige Broyhan-Bier und verschaffte Hannover damit einen wirtschaftlichen Aufschwung und eine bedeutende Stellung auf dem Gebiet der damaligen Braukunst. Aus der Sitte, das Broyhan-Bier zusammen mit Branntwein zu trinken, entstand die Lüttje Lage. Das Getränk wird vornehmlich bei Volksfesten (in der Region Hannover sind dies üblicherweise Schützenfeste, beispielsweise das Schützenfest Hannover) ausgeschenkt. Zudem wird es im Raum Hannover in einigen Gaststätten serviert. Außerhalb der Region ist es nahezu unbekannt.

Traditionell wird eine Lüttje Lage aus zwei speziellen Gläsern gleichzeitig getrunken. Ein kleines, niedriges Glas (5 cl) mit Lüttje-Lagen-Bier (2,8 %) wird zwischen Daumen und Zeigefinger genommen. Der Mittel- und der Ringfinger derselben Hand halten ein mit Korn gefülltes Schnapsglas (1 cl, 32 %). Beim Trinken werden die Gläser so angesetzt, dass das Schnapsglas über dem Bierglas liegt und der Kornbranntwein zusammen mit dem Bier in einem Zug getrunken wird.

 

Lüttje Lagen können Sie immer gut gekühlt in der „Philharmonie“ gegenüber dem neuen Rathaus, im „Grand Hotel Maritim“, in der hannöverschen Altstadt im „Broyhan Haus“, dem „Alt Hanovera“ oder im „Alten Rathaus“ bekommen.

Lüttje Lagen erhalten Sie auch in der Brauerei Herrenhausen, sowie über Ihren Bierverlag/gut sortierten Fachhandel.

 

Daten des Bieres

Brauart: obergärig
Biergattung: Schankbier
Stammwürze: etwa 7,5 %
Alkoholgehalt: Vol. etwa 2,8 %

www.luettje-lage.de

 

 

Herrenhäuser Gärten


Die Herrenhäuser Gärten in Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover setzen sich aus dem Großen Garten, dem Berggarten sowie dem Georgen- und Welfengarten zusammen.
Der Große Garten zählt zu den bedeutenden Barockgärten Europas. Er stellt das historische Kernstück der Herrenhäuser Gärten dar, eine große, annähernd rechteckige, von einer Gracht umschlossene Gartenfläche. Davon räumlich getrennt sind der Berggarten, der Georgengarten und der Welfengarten. Der Berggarten entwickelte sich von einem Gemüse- und Anzuchtgarten zu einem botanischen Garten mit eigenen Attraktionen. Im Stil englischer Landschaftsgärten sind der Georgengarten und der Welfengarten angelegt, welche als beliebte Naherholungsgebiete innerhalb der Stadt Hannover gelten. Gemeinsam ist allen vier Gärten eine mehrere hundert Jahre alte Geschichte und eine Attraktivität bis in die heutige Zeit.Unumstrittener Mittelpunkt ist die große Fontäne, die bei guter Witterung eine Scheitelhöhe von über 80 Metern erreicht.

In den Herrenhäuser Gärten finden jährlich die Internationalen Feuerwerkswettbewerbe statt. Zwischen Mai und September treten die besten Pyrotechniker der Welt gegeneinander an. Ab 2007 wird jede der teilnehmenden Nationen zunächst ein Pflichtprogramm zu festgelegter musikalischer Begleitung zu absolvieren haben. Anschließend können sich die Nationen in einer individuellen Kür präsentieren. Den Feuerwerken voraus geht ein vielfältiges Rahmenprogramm, das eine Mischung aus Kleinkunst, Musik und Gartentheater bietet.

Die Entstehung

Herzog Georg von Calenberg ließ 1638 bei Herrenhausen, das damals ein selbständiges Dorf namens Höringehusen war, einen Garten mit Gebäuden anlegen. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Große Garten von seiner Ausdehnung her der Größe eines Ziergartens. Georg von Calenbergs Sohn Johann Friedrich ließ sich hier ein Schloss erbauen und beauftragte seinen Gärtner Michael Grosse mit dem Bau eines Lustgartens.

Zwischen der ersten Anlage des Gartens bis zu seiner heutigen Ausdehnung unternahmen die folgenden Besitzer erhebliche Veränderungen und Erweiterungen. Das wahrscheinlich größte Motiv für die Erweiterungen der Gartenanlage besaß Herzog Ernst August, dessen Ernennung zum Kurfürsten im Jahre 1692 bevorstand.

Erste kleinere Erweiterungen fanden durch Henri Perronet (gest. 1690) statt; der Große Garten war zu diesem Zeitpunkt von seinen Abmessungen her etwa halb so lang und breit – also ein Viertel so groß – wie heute. Zwischen 1676 und 1680 fanden erhebliche Ausbauarbeiten statt. In diesem Zeitraum wurde das Herrenhäuser Schloss erweitert und 1676 die Große Kaskade sowie ein Jahr später die Grotte erbaut. Federführend für die Arbeiten an Schloss und Gartenanlage waren in dieser Zeit der Hofarchitekt Sartorio, Fontainenmeister Cadart (Catarre) sowie Hofbaumeister Westermann.


Orangerie

Die Hauptaufgabe des Fontainenmeisters bestand darin, die zahlreichen Wasserspiele und vor allem die Große Fontäne mit Wasser zu versorgen. 1686 reist Cadart mit dem Hofbaumeister Westermann und dem Zimmermeister Heimsohn nach Bremen, um die dort errichtete Wasserkunst zu besichtigen. Die drei Herren schlugen vor, auch in der Leine bei Herrenhausen ein Schöpfrad wie in Bremen zu erbauen, man konnte sich aber zunächst nicht darüber einigen, wo das Rad aufgestellt werden sollte. 1687 begann man, vom Benther Berg Wasser nach Herrenhausen zu leiten. 1689 wurde Cadart wegen Untauglichkeit entlassen. Sein Nachfolger Oberbaumeister J. G. de Munter starb schon 1693. Nun holte man einen Franzosen, den Kunstmeister Pierre Denis aus Paris, der 1694 seinen Dienst antrat; aber auch seine Bemühungen, das erforderliche Wasser herbeizuschaffen, blieben erfolglos. Erst 1696 kam Gottfried Wilhelm Leibniz auf die Idee, die Leine aufzustauen und mit einem das Gefälle nutzenden Pumpwerk die Wasserversorgung der Gartenanlage zu sichern.

Aus England kamen der Mechaniker Andrews sowie der Kunstmeister Joseph Cleeves mit seinem Sohn Johann, die, nachdem andere Mechaniker gescheitert waren, mit der Realisierung betraut wurden. Zur Einweihung 1719 kam der König von England, Georg I., nach Hannover. Statt der erhofften zwanzig war der Wasserstrahl der Fontäne jedoch nur enttäuschende fünf Meter hoch. Der französische Mechaniker Desagulier erkannte den Fehler: Das Verbindungsrohr vom Bassin war nicht gekrümmt, sondern rechtwinklig gebogen. Im September 1720 waren die Arbeiten endlich beendet. Joseph Cleeves und sein Sohn wurden bei der Stadt als Kunstmeister angestellt, um die Funktionalität auf Dauer zu gewährleisten. Die Große Fontäne erreicht erstmals 1721 eine Höhe von ungefähr 36 Metern, die Leistung wurde in den Folgejahren bis auf etwa 70 Meter gesteigert; durch Einsatz einer Ringdüse wird ein Hohlstrahl erzeugt. Das als Wasserkunst bezeichnete Pumpwerk liegt außerhalb der Gartenanlage und ist heute ein funktionsfähiges technisches Denkmal.

Wichtige Weiterentwicklungen erfolgten durch Martin Charbonnier (ca. 1655-1720). Bei weiteren Baumaßnahmen entstanden in den Jahren 1707 und 1708 ein Pagenhaus im nordwestlichen Teil der Anlage sowie je ein Tempel in der südöstlichen und in der südwestlichen Ecke des Großen Gartens. Alle drei Gebäude existieren noch heute.

Die Zeit unter Sophie von der Pfalz [Bearbeiten]Unter der Leitung von Kurfürstin Sophie von Hannover wurde der Große Garten neu gestaltet. Kurfürstin Sophie verlebte ihre Jugendzeit in den Niederlanden und ließ den Garten im Stil der niederländischen Barockanlagen gestalten. Der Große Garten vervierfachte bis 1714 seine Ausdehnung und umfasst heute eine Fläche von etwa 50 Hektar.

Eckpavillon an der Graft von Remy de la FosseDoch bald wuchs der Bedarf nach neuen Gebäuden. In den Jahren von 1720 bis 1723 entstand die Orangerie durch den Hofarchtitekten Böhm im Nordosten. Bereits 1739 musste die in Fachwerkbauweise ausgeführte Nordwand der Orangerie erneuert werden. Zwischen 1747 und 1749 entstand im nordwestlichen Teil ein kleineres, zweigeschossiges Gebäude als Wohnung für den Gartendirektor von Hardenberg nach einem Entwurf des Hofarchitekten Heumann.

Von 1819 bis 1821 erneuerte der Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves das Schloss Herrenhausen und zwei Jahre später die Orangerie. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts geriet der Große Garten in Vergessenheit, da sich die folgenden in Personalunion regierenden Herrscher von Hannover und Großbritannien in London aufhielten und sich nicht um den Garten kümmerten. Dies entpuppte sich als Glücksfall für den Garten: Während im 18. Jahrhundert viele Fürsten anfingen, ihre Barockgärten der damaligen Mode folgend in Landschaftsgärten umzugestalten, blieb der Große Garten unverändert.

1862 wählte Georg V. von Hannover Herrenhausen zu seiner ständigen königlichen Residenz. Nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen und der Annexion Hannovers endete 1866 die gesellschaftliche Bedeutung des Großen Gartens und die Anlage verwahrloste erneut. Ein Jahr zuvor erreichte die Große Fontäne nach technischen Verbesserungen eine Höhe von etwa 56 Metern.

Nach dem Kauf des Gartens durch die Stadt Hannover im Jahr 1936 fand eine Umgestaltung statt. Dabei entstanden als Neuschöpfungen neben acht Sondergärten auch der Irrgarten, eine nachempfundene Anlage nach einem Plan von 1674 mit achteckigem Grundriss und einem Durchmesser von 38 Metern. Es ist nicht bekannt, ob sich im 17. Jahrhundert tatsächlich ein Irrgarten im Großen Garten befunden hat. Die Renovierung setzte einseitig auf den Schauwert des Gartens, der Gesichtspunkt des Nutzgartens wurde nicht berücksichtigt.


Wilhelm Busch Museum

Im Zweiten Weltkrieg wurde 1943 das Schloss Herrenhausen nach britischem Bombardement völlig zerstört. Auf den Wiederaufbau des Schlossgebäudes wurde verzichtet; die Gartenanlage war erst im Jahr 1966 annähernd wiederhergestellt. Die Grotte, die Große Kaskade und die Freitreppe des Schlosses waren unzerstört geblieben: Die Grotte sowie die Kaskade stehen noch auf ihrem ursprünglichen Platz, während die Freitreppe im folgendem Wiederaufbau der Gartenanlage an den südwestlichen Rand des Parterre versetzt wurde.

Das Schützenfest Hannover ist das größte Schützenfest der Welt. Es zieht jedes Jahr knapp zwei Millionen Gäste nach Hannover. Als traditionelles Getränk gilt die Lüttje Lage.
Anders als zum Beispiel beim Oktoberfest in München gibt es auf dem Schützenfest keine Polizei- oder Sperrstunde. Das Schützenfest öffnet täglich um 14 Uhr (am 1. Fest-Sonntag zum Schützenausmarsch schon früher) und hat bis früh morgens geöffnet. Die Fahrgeschäfte schließen je nach Besucherzuspruch, in der Regel jedoch gegen 24 Uhr.

Aufgrund der großen Messen ist Hannover an gigantische Besucherströme gewöhnt und darauf ausgelegt. Der Großteil der Innenstadt ist allerdings während des Schützenausmarsches bis ca. 14 Uhr komplett gesperrt. Die Stadtbahnen sind abends und insbesondere an Freitagen (Feuerwerk!) und Mittwochs (Familientag => günstigere Preise!) häufig überfüllt. Die Parkplätze im direkten Umfeld um den Schützenplatz sind während der gesamten Schützenfest-Zeit zumeist vollständig belegt.

Es empfiehlt sich daher zur An- und Abreise die generelle Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs. Die Stadtbahn-Stationen „Waterloo“ und „Krankenhaus Siloah“ liegen in unmittelbarer Nachbarschaft des Festplatzes.

Im großen und ganzen geht das Schützenfest aber dank der in Folge von regelmäßigen großen Messen (CeBit, Hannover Messe, etc..), der Weltausstellung Expo 2000 sowie FIFA Confederations Cup 2005 und FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ausgezeichneten hannoverschen Infrastruktur Jahr für Jahr recht reibungslos vonstatten.

Die Geschichte

Der Grundstein zum Fest wurde 1529 gelegt, als Herzog Erich I. (Calenberg-Göttingen) Hannover mit dem Privileg ausstattete, jährlich ein Schützenfest zu feiern.

Die erste urkundliche Erwähnung des hannoverschen Schützenwesens geht allerdings noch weiter zurück. 1468 hatte sich Herzog Wilhelm der Ältere, in einem Brief an den Rat über die wehrsportlichen Übungen der Hannoveraner beschwert. Ihm war zu Ohren gekommen, dass die Hannoveraner nach einem auf einer Stange befestigten bunten Holzpapageien schossen, wenn sie mit ihrem Landesherren in Fehde lagen. Das geschah damals noch mit Armbrüsten. Als rund 60 Jahre später die Erlaubnis zu einem jährlichen Fest der Schützen erteilt wurde, hatten auch die Hannoveraner bereits auf Feuerwaffen umgerüstet.

Der Umgang mit Armbrust und Gewehr galt damals weniger sportlichen Zielen. Die so bewaffneten Männer sollten nämlich Hannover verteidigen, wenn feindliche Streitkräfte die befestigte Stadt angriffen. Aus den sportlichen Wettkämpfen in Friedenszeiten ergab es sich aber sehr bald, dass die besten Schützen mit Preisen und Auszeichnungen geehrt wurden.

Um Ausschreitungen während der Schützenfeste zu verhindern, wurde bereits im Jahre 1575 eine Schützenordnung erlassen, die den Festbetrieb regelte. Im Jahre 1710 wurden dann die sogenannten „Bruchmeister“ bestellt, die als Hilfsbeamte offiziell für einen geregelten und geordneten Ablauf des Schießens zu sorgen hatten. Bereits seit dem Jahr 1303 sorgten die Bruchmeister in Hannover – als offiziell bestellte städtische Ordnungspersonen – für die Einhaltung der städtischen Gesetze und Verordnungen. Die Aufgaben der Bruchmeister sind über die Jahrhunderte gleich geblieben.

Während die Schützen seit je in ziviler Kleidung antraten, entstand im Jahr 1837 eine neue Schützenordnung, die es ihnen gestattete, auch in gleichmäßig gekleideten Gruppen aufzutreten. Deshalb gilt dieses Jahr als Geburtsstunde der Schützenvereine, weil sich so verschiedene Vereinigungen von Schützen aus gleichen Stadtteilen bildeten. In Hannover gibt es derzeit mehr als 80 Schützenvereine und -gesellschaften.

Der Schützenplatz ist ein ca. 10 Hektar großer Platz am Rande der Innenstadt von Hannover. Zunächst als Exerzierplatz angelegt und genutzt, gehört er zu den größten Festplätzen Deutschlands. Den Platz erreicht man durch eines der fünf großen Tore, von denen das Gilde-Tor im Osten der Haupteingang ist. Die anderen Tore sind das Schausteller-Tor, das Wilkenburger-Tor, das Brauer-Tor und das Herrenhäuser-Tor. Das einzige feststehende Gebäude auf dem Platz ist das „Rundteil“, in dem sich während des Schützenfestes ein Restaurationsbetrieb befindet.

Neben großen Bierzelten gibt es auf dem Schützenfest zwei bis drei Achterbahnen, Live-Entertainment, Karusselle, diverse Fahrgeschäfte und „kulinarische Spezialitäten“. Über 260 Schausteller arbeiten auf dem Fest. Jeden Freitag gibt es ein großes Feuerwerk. Am Mittwoch ist der sogenannte „Familientag“, an dem besondere Ermäßigungen gelten.

Der Schützenmarsch:

Highlight des Schützenfestes ist der rund 12 Kilometer lange Schützenausmarsch. Damit ist der Schützenausmarsch Hannover der längste und größte Festumzug der Welt. Über 12000 Teilnehmer, darunter über 5000 Schützen aus der Region Hannover mit Gastabordnungen aus ganz Deutschland und Einzelschützen aus verschiedenen Ländern, sowie rund 5000 Musiker aus 5 Nationen und aus ganz Deutschland in rund 120 Musikkapellen bilden den Umzug. Dazu kommen über 20 Festwagen, rund 40 Kutschen und Pferdegespanne und rund 10 weitere Fahrzeuge (Oldtimer, Oldtimertrecker, e.t.c.), sowie zahlreiche Festgruppen aus Hannover und verschiedenen Ländern, Kultur- und Folkloregruppen sowie Karnevals- und Reitvereinen. Der Schützenausmarsch wird alljährlich von rund 220000 Besuchern bejubelt, findet am ersten Sonntag des Schützenfestes statt und wird vom NDR live übertragen.

Während des Schützenfestes gibt es noch zwei kleinere Umzüge. Am ersten Abend zieht unmittelbar nach der Bruchmeisterverpflichtung ein Zug mit den Bruchmeistern und mehreren Kapellen vom Neuen Rathaus auf dem Schützenplatz. Am letzten Tag geht dann ein Zug zurück zum Neuen Rathaus, um dort den Zapfenstreich abzuhalten.

Hannover um 1650

Hannover entstand aus einer am Leineufer gelegenen, mittelalterlichen Siedlung. Hinweise auf eine Marktsiedlung an dieser Stelle gibt es bereits um das Jahr 950. Der Vicus Hanovere (vicus: Marktflecken) wird erstmals um 1150 im Hildesheimer „Miracula Sancti Bernwardi“ erwähnt. 1241 erhält Hannover das Stadtprivileg, im 14. Jahrhundert erlebte Hannover wirtschaftlich eine erste Blütezeit. Während des Dreißigjährigen Krieges machte Herzog Georg von Calenberg 1636 die gut befestigte Stadt zu seiner Residenz. Als Residenzstadt erlebte Hannover in den folgenden 80 Jahren eine erneute Blütezeit. Die Bauten dieser Epoche der Geschichte Hannovers setzten nachhaltige Akzente im Stadtbild. Nachdem Kurfürst Georg Ludwig als Georg I. 1714 den englischen Thron bestieg, löste eine zunehmend bürgerliche Gesellschaft allmählich das vom Adel geprägte gesellschaftliche Leben der Stadt ab. Bis 1837 wurden die Königreiche Großbritannien und Hannover in Personalunion regiert.

Hannover war eine autonome Stadt innerhalb des Landes Hannover. 1823 wurde sie Sitz der „Landdrostei Hannover“, aus dem später der Regierungsbezirk Hannover hervorging. 1824 wurde sie Sitz des Amtes Hannover, das durch Vereinigung des Gerichtsschulzenamtes Hannover und des Amtes Coldingen gegründet wurde. 1859 wurde das Amt Langenhagen eingegliedert.

Um 1873 überstieg die Einwohnerzahl die Grenze von 100.000. 1883 wurde Hannover eine kreisfreie Stadt und Sitz des aus dem Amt Hannover entstandenen Landkreises Hannover sowie des aus der Landdrostei Hannover hervorgegangenen Regierungsbezirks Hannover.